Die Präsidentschaftswahlen in Chile läuten im November das Ende eines heißen Wahljahres in Lateinamerika ein. Nach dem Erfolg von Präsident Mauricio Macri bei den Parlamentswahlen in Argentinien ist ersichtlich, dass sich die Wähler nach den von sozialdemokratisch bis linksradikalen Regierungen geprägten Jahren wieder dem Konservatismus zuwenden. Abschreckendes Beispiel für dieses Verhalten ist vor allem das brutale Scheitern des venezolanischen Modells vom ehemaligen Hoffnungsträger zum Schreckgespenst des Kontinents. Venezolanische Verhältnisse mit einer linksradikalen Diktatur will ein Großteil der Wähler zwischen Santiago und Buenos Aires nicht. Chiles Ex-Präsident Miguel Juan Sebastián Piñera Echenique von der rechtskonservativen „Coalición por el Cambio“ gilt deshalb als aussichtsreichster Kandidat beim Urnengang im Staat im Südwesten Südamerikas.
Die Regierungszeit der linksliberalen Amtsinhaberin Verónica Michelle Bachelet Jeria nähert sich dem Ende. Die Kinderärztin war bereits vom 11. März 2006 bis 11. März 2010 Präsidentin des Landes und damit die erste Frau in diesem Amt – laut Verfassung darf sie nicht mehr antreten. Unternehmer und Vorgänger Sebastian Piñera führt die Umfragen seit Monaten an, nun hat er seinen Vorsprung noch ausgebaut. Laut einer vom Zentrum für öffentliche Studien (CEP) am Mittwoch (25.) veröffentlichten nationalen Umfrage zur öffentlichen Meinung für September und Oktober könnte Piñera beim ersten Wahlgang 42,3% der Stimmen auf sich vereinen, Alejandro Guillier (21,4%), Beatriz Sánchez (9,4%), Marco Enríquez-Ominami (4,7%), Carolina Goić (4,1%), José Antonio Kast (3,7%), Alejandro Navarro (0,5%) und Eduardo Artés (0,0%).
Damit bleibt der Milliardär, Unternehmer, Politiker und vehementer Gegner der „De-facto-Diktatur“ in Venezuela aussichtsreichster Kandidat. Mit ihm würde sich der Rechtsruck, dem Lateinamerikas Wähler seit Jahren folgen, bestätigen.
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