Die Universität Göttingen verstärkt ihre Kooperation mit der Universität Santo Tomás in Kolumbien. Vertreterinnen der beiden Hochschulen haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine engere Kooperation in Forschung und Lehre, beim Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie bei gemeinsamen Veranstaltungen vorsieht. Die beiden Universitäten arbeiten bereits seit 13 Jahren zusammen, in erster Linie über die Juristische Fakultät in Göttingen. Darüber hinaus ist die Universität Göttingen auch einer der deutschen Partner am Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstitut, dem Instituto CAPAZ.
„Ich freue mich sehr, dass wir die erfolgreiche Kooperation mit der Universität Santo Tomás in den kommenden Jahren fortführen und ausbauen können“, so Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin für Internationales der Universität Göttingen. „Das Instituto CAPAZ spielt in dieser Zusammenarbeit eine wichtige Rolle, sowohl bei der Gestaltung des Friedensprozesses in Kolumbien als auch in der langfristigen Forschungsstrategie der Universität Göttingen.“
Unterdessen diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beiden Partneruniversitäten und der Universidad Nacional de Colombia bei einem gemeinsamen Workshop Lösungsmöglichkeiten für den Landnutzungskonflikt in Kolumbien. Für rund 20 Millionen Hektar Land in Kolumbien – einer Fläche so groß wie das Vereinigte Königreich – ist die Eigentumsfrage derzeit ungeklärt. In keinem Staat Lateinamerikas ist das Land derart ungleich verteilt – 52 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche werden von 1,5 Prozent der Bevölkerung beansprucht.
Auf Einladung von Prof. Dr. José Martínez im Namen des Instituts für Landwirtschaftsrecht der Universität Göttingen und des Instituto CAPAZ erörterten die Forscherinnen und Forscher die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Neustrukturierung des Eigentums in Kolumbien, die Friedenserziehung im ländlichen Raum, die rechtliche Hilfe für Opfer von Gewaltverbrechen und das Problem der durch illegalen Bergbau entstandenen weitreichenden Umweltbelastungen.
Leider kein Kommentar vorhanden!