Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres wurden bereits mehr als 1 Million Hektar Land in staatlichen Naturschutzgebieten Brasiliens verbrannt. Dies gab am Freitag (27.) das „Chico-Mendes-Institut für Biodiversitätsschutz“ (Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade-ICMBio) bekannt. Die 1.092.177,03 Hektar entsprechen in etwa der siebenfachen Fläche der Stadt São Paulo und übersteigen die vernichtete Fläche im gleichen Zeitraum des Vorjahres (1.088.189,92 Hektar). Der 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Brasília gelegene Park „Chapada dos Veadeiros“ im Bundesstaat Goiás brennt bereits seit dem 10. Oktober. Mittlerweile sind bereits mehr als 65.000 Hektar des Parks, der 2001 von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt worden war, zerstört.
Der September war der Monat mit der größten Anzahl von Bränden in der Geschichte des Landes. Laut Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) gab es in diesem Zeitraum landesweit 110.736 Ausbrüche. Im größten Land Lateinamerikas ist es üblich, dass das ganze Jahr über „Brandrodungen“ stattfinden. Für Landwirtschaft und Viehzucht werden ganze Landstriche abgefackelt, extrem trockenes Wetter und starke Winde in den letzten Monaten lassen die Feuer allerdings unkontrolliert wüten.
Es ist davon auszugehen, dass sich die Brände in den Schutzgebieten in den nächsten zwei Monaten fortsetzen. Die Erwartung der Niederschläge liegen weit unter dem Normalwert, zudem beginnen zum Ende des Jahres die Dürren im Nordosten (Bundesstaat Bahia, Rio Grande do Sul, Roraima und Amapá).
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