Das südamerikanische Land Kolumbien hat mit den Vereinten Nationen ein Abkommen über 300 Millionen Dollar unterzeichnet. Die Vereinbarung zielt darauf ab, die Produktion von Kokain zu reduzieren. Landwirte, die vom Kokainanbau – dem Rohstoff, aus dem Kokain gewonnen wird – zu sichereren Ernten übergehen, werden entschädigt. Laut dem Leiter des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) ist dies eine „Gelegenheit, den Kampf gegen den kolumbianischen Koka-Anbau zu beginnen“.
Das Nachbarland von Venezuela wird von der UNODC als eine der wichtigsten Drogenanbau-Nationen der Welt eingestuft. „Dieses historische Abkommen ist eine einzigartige Gelegenheit, den Koka-Anbau Kolumbiens zu stoppen und den Landwirten zu helfen, eine alternative Entwicklung anzunehmen/einzuleiten“, gab in Wien UNODC-Chef Yury Fedotov bekannt. Nach seinen Worten erfordert das Streben nach Frieden konkrete Lösungen für die Verbrechen, die Konflikte schüren und nähren.
Gegenwärtig verdienen die Bauern monatlich 300 US-Dollar für jeden Hektar Koka, den sie anbauen. Diese Initiative wird den Landwirten Ausgleichszahlungen gewähren, wenn sie wieder „sicherere“ Kulturen wie Kaffee und Kakao anbauen. Die kolumbianische Regierung teilte jedoch mit, dass sie von bewaffneten Gruppen herausgefordert wird, die versuchen, traditionelle Kokaproduktionsgebiete zu übernehmen. Diese Bereiche haben sich in den letzten Jahren enorm ausgeweitet. Im Juli gab die UNO bekannt, dass die Anbaufläche für Kokablätter in Kolumbien jährlich um fünfzig Prozent zugenommen hat.
Lokale Analysten gehen davon aus, dass der Anstieg zum Teil durch das Friedensabkommen der Regierung mit den Farc-Terroristen verursacht wurde. Im Rahmen des Abkommens stimmte die Farc zu, die Kontrolle über die Drogenanbaugebiete aufzugeben und der Regierung dabei zu helfen, die lokalen Bauern zu ermutigen, Ersatzpflanzen anzubauen. Die Landwirte nutzten die Verzögerungen, während die Substitutionspolitik für die Kulturpflanzen eingeführt wurde. Sie pflanzten Koka an weil sie wussten, dass ihnen später Subventionen angeboten würden, um die Pflanze nicht mehr zu kultivieren.
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