Im südamerikanischen Land Brasilien ist eine ganze Armee im Kampf gegen schwer bewaffnete Drogenbanden. Den gesamten Drogenhandel in den Armensiedlungen zu unterbinden ist eine Illusion, steigender Kauf und Verkauf von illegalen Rauschdrogen sind Realität. In einem Interview mit der renommierten britischen Tageszeitung „The Guardian“ hat Luís Roberto Barroso, Minister des Bundesgerichtshofs von Brasilien, eine Legalisierung der Drogen gefordert.
„Seit Jahrzehnten verfolgt Brasilien denselben drogenpolitischen Ansatz. Polizei, Waffen und zahlreiche Festnahmen. Es braucht keinen Experten um das Offensichtliche zu folgern: Diese Strategie ist gescheitert. Drogenhandel und Drogenkonsum haben nur zugenommen. Einstein wird ein Sprichwort zugeschrieben – obwohl es offenbar nicht seins ist -, das trifft auf den Fall gut zu: Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten“, so Barroso.
Im Interview argumentiert Barroso, dass es notwendig sei, „alternative Mittel zur Drogenbekämpfung“ zu schaffen. Der Minister schlägt vor, sich zuerst mit Marihuana zu befassen. „In einem noch vor dem brasilianischen Obersten Gericht anhängigen Verfahren habe ich für die Entkriminalisierung des Besitzes von Marihuana für den privaten Konsum gestimmt. Der Fall wurde ausgesetzt und es wurde kein Termin für die Wiederaufnahme festgelegt. Ich habe auch vorgeschlagen, eine breite Debatte über die Legalisierung von Marihuana zu eröffnen, zunächst – und dann, wenn es gelingt, Kokain. Das Thema ist äußerst heikel, und das Ergebnis hängt von einer Entscheidung des Gesetzgebers ab“.
Nach seinen Worten ist der Krieg gegen Drogen gescheitert. „Seit den 1970er Jahren, unter dem Einfluss und der Führung der USA, hat die Welt dieses Problem mit dem Einsatz von Polizeikräften, Armeen und Rüstungen in Angriff genommen. Die tragische Realität ist, dass 40 Jahre, Milliarden Dollar, Hunderttausende von Gefangenen und Tausende von Todesfällen später, die Dinge noch schlimmer sind. Zumindest in Ländern wie Brasilien“.
Das sind doch nur Randgefechte. Die Legalisierung von Cannabis ist ein alter Hut…Marihuanahandel und Kosum wird praktisch nicht mehr verfolgt und ist defakto schon legalisiert.Das Problem in Brasilien ist, dass Drogenhandel durch korrupte Verhältnisse in der Gesellschaft häufig noch gefördert wird. Viele der Heuchler in Polizei und Politik verdienen hintenrum irgendwo mit.
Doch Legalisierung von „harten“ Drogen ist gesundheitspolitischer Selbstmord und führt zu einer vollkommenen Enthemmung wie es bereits bei Cannabis (auch in den USA und bei uns ) zu beobachten ist.
Das gesellschaftliche Problem wird bei einer Legalisierung von harten Drogen wie Kokain, Crack etc. nur verlagert. Die Schädlichkeit von Drogen ist bereits über weite Teile erwiesen.Wir reden ja hier nicht über die Kokain-sniffende Obere-Mittelschicht sondern über Otto-Normalverbraucher..
Wie soll das marode bras. Gesundheitssystem der SUS mit den dann zunehmenden negativen gesundheitlichen Folgen von dann noch mehr Schwerstabhängigen fertig werden wenn Papa und Mama dann während der Telenovela am Crackpfeifchen nuckeln wie heute an der Flasche Bier? Denn dass Junkies keine gesunden Lebenswandel haben und nicht gereade produktiv am Bruttosozialprodukt mitwirken ist ja wohl unumstritten…