Seit mehreren Tagen wird das argentinische U-Boot „ARA San Juan“ vermisst. Das Diesel-elektrische U-Boot wurde von der ehemaligen deutschen Werft Nordseewerke als Exportentwurf gebaut, an Bord der TR 1700 befinden sich insgesamt 44 Besatzungsmitglieder. Nach Berichten lokaler Medien soll es Probleme mit der Stromversorgung gegeben haben (Verlust der Kommunikationsverbindung). „Es gibt eine Menge Unsicherheit bezüglich des Fehlens von verlässlichen Anzeichen, die uns helfen könnten, das U-Boot zu entdecken“, so Enrique Balbi, Sprecher der Marine am Montagmorgen (Ortszeit). Nach seinen Worten sind die „Bedingungen schrecklich, über acht Meter hohe Wellen erschweren die Suche“. Balbi wies darauf hin, dass das U-Boot Nahrung für bis zu 30 Tage gebunkert hat, ebenfalls große Mengen an Treibstoff. Allerdings warnte er, dass „Sauerstoff nur für rund sieben Tage zur Verfügung steht“. Die Auswertung der empfangenen Satellitenanrufe hatte ergeben, dass sie nicht vom verschollenen Boot stammen. Während der Patrouille im Süden des Landes meldete der Kommandeur zudem einen Zusammenbruch der im Jahr 2014 erneuerten Batterien, weshalb die Route geändert und die „ARA San Juan“ zum Marinestützpunkt nach Mar del Plata umdirigiert wurde.
Am Montagnachmittag wurde bekannt, dass die argentinische Marine Geräusche lokalisiert hat, die möglicherweise aus dem verschollen U-Boot stammen könnten. „Die Sonar-Systeme von zwei Schiffen nahmen Geräusche auf, die möglicherweise durch verschiedene Metallwerkzeuge verursacht wurden, als sie auf einen Helm oder gegen den Rumpf geschlagen wurden“, so ein Sprecher der Marine. Ein argentinisches Schiff hat bereits den ungefähren Standort der Geräusche lokalisiert und konzentriert seine Suche auf eine Fläche von 35 Quadratmeilen (etwa 120 Quadratkilometer) vor der argentinischen Küste.
Update, 21. November
„Die empfangenen Signale entsprechen nicht dem Muster dessen, was ein Morse-System wäre. Es ist ein ständiger Lärm, der biologischen Ursprungs sein könnte“, so die ernüchternde Erklärung der Marine.
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