Im südamerikanischen Land Argentinien ist Anfang Oktober die Leiche des seit dem 1. August 2017 vermissten Demonstranten Santiago Maldonado gefunden worden. In ihrem Abschlussbericht gab eine Gruppe von Experten bekannt, dass Maldonado „an Ertrinken und Unterkühlung im Río Chubut gestorben ist. „Er starb durch Ertrinken, das heißt, durch Eintauchen in die Gewässer des Río Chubut und dieses Ertrinken wurde durch Unterkühlung unterstützt“, so Guillermo Gustavo Lleral, der für die Untersuchung zuständige Bundesrichter zu Reportern.
Die Experten kamen nach der Autopsie einstimmig zu diesem Ergebnis. Der Richter betonte, dass der Leichnam mindestens 55 Tage lang im eisigen Wasser des patagonischen Flusses lag. Angehörige von Maldonado bestehen weiterhin darauf, dass Ertrinken nicht bedeutet, dass es ausgeschlossen ist, dass die Sicherheitskräfte nicht in den Fall involviert waren. „Das war die Todesursache, wir wissen allerdings nicht, was passiert ist. Das war erst der Anfang“, bekräftigt ein Bruder des Ertrunkenen nach einem Treffen mit dem Richter in der Gerichts-Leichenhalle in der Stadt Buenos Aires.
Fälle von Gewalt durch die Sicherheitskräfte treffen einen Nerv in Argentinien, wo eine Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 für zahlreiche Entführungen, Folterungen und Morde verantwortlich war. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden etwa 30.000 Menschen vermisst.
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