Wirtschaftlicher Kollaps: Immer mehr Venezolaner flüchten nach Kolumbien

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Seit dem Ausbruch der Krise in Venezuela sind Hunderttausende Menschen in die Nachbarländer Kolumbien und Brasilien migriert (Foto: Archiv)
Datum: 09. Januar 2018
Uhrzeit: 11:12 Uhr
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Autor: Redaktion
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Das von einer Dauerkrise gebeutelte südamerikanische Land Venezuela hat das Jahr 2017 mit einer Inflationsrate von 2.616 Prozent beendet. Wegen der chronischen Wirtschaftskrise und der starken Inflation können sich Venezolaner kaum mehr etwas kaufen, immer mehr Menschen hungern. Laut Papst Franziskus, der in den nächsten Tagen Chile und Peru besuchen wird, durchlebt das einst reichste Land Lateinamerikas „eine dramatische und beispiellose politische und humanitäre Krise“. In ihrer Not flüchten immer mehr Venezolaner nach Brasilien und Kolumbien, der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos nannte Venezuela Ende November seinen „schlimmsten Albtraum“.

Der monatliche Zustrom von dokumentierten venezolanischen Migranten (diejenigen, deren Pass gestempelt wurde) hat sich zwischen Juni und November von 47.071 auf 95.826 mehr als verdoppelt. Alleine im November vergangenen Jahres reisten nach Angaben des Zentrums für Migration mehr als 200.000 Menschen mit speziellen Grenzübertrittsausweisen nach Kolumbien ein – aber nicht mehr aus. Seit August sind mehr als 600.000 Menschen mit solchen Ausweiskarten nach Kolumbien eingereist, getrieben von der schnellen Hyperinflation, die den Kauf von Lebensmitteln unerschwinglich macht.

Nirgendwo ist das Ausmaß der Migration deutlicher als an der internationalen Brücke Simón Bolívar in Cúcuta, der geschäftigsten Verbindung zwischen Kolumbien und Venezuela, etwa 80 Kilometer südlich von Tibú. Mehr als 60.000 Menschen pro Tag überquerten im November die Brücke. Die meisten von ihnen kommen zur Arbeit oder zum Einkaufen und kehren dann wieder in ihr Heimatland zurück. Aber mehr als 6.600 Menschen kommen jeden Tag nach Kolumbien und verlassen das Land nicht wieder.

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