Eine Gruppe von Forschern hat im zentralamerikanischen Land Guatemala eine bisher unbekannte Maya-Stätte mit rund 60.000 Bauwerken entdeckt. Den Fund im Departamento Petén (Norden) machten die Wissenschaftler mit einer speziellen Lasertechnologie (Lidar), mehr als 2.100 Quadratkilometer konnten kartografiert werden. Gefunden wurden unter anderem landwirtschaftliche Flächen, Bewässerungskanäle, Häuser, Paläste und Verteidigungsbefestigungen. „Ich denke, dies ist einer der größten Funde in über 150 Jahren Maya-Archäologie“, erklärte Stephen Houston, Professor für Archäologie und Anthropologie an der Brown University.
Die Laseraufnahmen zeigen, dass die Maya das Land in dem Gebiet fast vollständig kultivierten. Die Archäologen gehen davon aus, dass rund zehn Millionen Menschen in der Region lebten. „Alles ist auf den Kopf gestellt. Das Ausmaß und die Bevölkerungsdichte wurden stark unterschätzt und liegen tatsächlich drei oder vier Mal höher als bisher angenommen“, analysiert der Archäologe Thomas Garrison vom Ithaca College.
Die Gruppe von Wissenschaftlern nutzte Lidar, um das dichte Baumdach digital zu entfernen und eine 3D-Karte zu erstellen. Dadurch wurde erst ersichtlich, was sich wirklich unter der Oberfläche des heute unbewohnten Regenwaldes von Guatemala befindet.
„Lidar revolutioniert die Archäologie so, wie das Weltraumteleskop Hubble die Astronomie revolutionierte“, so Francisco Estrada-Belli, Archäologe an der Tulane University, gegenüber National Geographic. „Wir werden 100 Jahre benötigen, um alle [Daten] durchzugehen und wirklich zu verstehen, was wir sehen.“
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