Hunderttausende Venezolaner haben in den letzten Monaten ihr Heimatland verlassen. Die Massenflucht aufgrund der schweren Krise sorgt in den Nachbarländern Brasilien und Kolumbien zunehmend für sozialen Sprengstoff. Die größte Flüchtlingswelle der jüngeren Geschichte Lateinamerikas wird zur Belastung für eine ganze Region, die Behörden registrieren zunehmend Fremdenfeindlichkeit und fremdenfeindlich motivierte Übergriffe. Die brasilianische Justiz berichtete am Sonntag (11.) von der Verhaftung eines Mannes, der zwei Attacken in der Grenzstadt Boa Vista (Bundesstaat Roirama) gegen Wohnsitze venezolanischer Einwanderer verübt hat.
Demnach hat der Verdächtigte in der letzten Woche zwei Angriffe mit Brandbomben durchgeführt. Fünf Venezolaner, einschließlich eines Kindes, wurden verletzt. „Die Brandanschläge auf die Häuser von venezolanischen Flüchtlingen verursachten Verbrennungen an einem Kind und seinen Eltern“, berichtete die Lokalregierung des Amazonas-Bundesstaates Roraima auf ihrem Twitter-Account.
Nach Angaben der Zivilpolizei von Roraima handelt es sich bei dem Täter um einen legal eingewanderten 42-Jährigen aus Guyana, der auch auf den Straßen von Boa Vista lebt. Während einer ersten Vernehmung sprach er von einer „unbändigen Wut“ auf Venezolaner, die ihm sein Fahrrad gestohlen haben sollen. Seit den letzten Monaten kämpft die rund 320.000 Einwohner zählende Grenzstadt mit einer Welle von venezolanischen Einwanderern. Es wird geschätzt, dass etwa 40.000 von ihnen in der Stadt angekommen sind.
Das war voraus zusehen und wird noch in einem Bürgerkrieg enden.
Man will ja verhandeln, nur schwierig, wenn der Verhandlungspartner beratungsresistent ist.