Venezuela: General sucht medizinische Hilfe in Brasilien

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Weg des venezolanischen Militärs auf der Suche nach medizinischer Versorgung (Foto: Arte EB)
Datum: 13. Februar 2018
Uhrzeit: 10:53 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der venezolanische Brigadegeneral Silvano José Torres Oñates (46) hat zusammen mit drei weiteren Offizieren die Grenze zu Brasilien überquert und um medizinische Hilfe in Boa Vista (Hauptstadt des Bundesstaates Roirama) gebeten. Dies gab das brasilianische Armeekommando bekannt und betonte, dass die Militärbehörden nicht informiert wurden und der Übertritt der Grenze als illegal zu bezeichnen ist. Die Diskretion von Oñates hatte ein Motiv: Als Mitglied der Militärführung des venezolanischen Regimes kam er mit einem gebrochenen Oberschenkel nach Brasilien, um ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Aktion erregte die Aufmerksamkeit des Nachrichtendienstes der brasilianischen Armee.

Zwei Stunden nachdem Oñates das Allgemeine Krankenhaus von Roraima (HGR) besucht hatte, kam auch der Hauptmann des 513. Infanteriebataillons „Selva Jairo Jose Lotero Mendoza“ in die medizinische Hilfseinrichtung. Beide hatten offene Oberschenkel-Frakturen und gaben widersprüchliche Rechtfertigungen für ihre Verletzungen (Motorradunfall). Die brasilianische Armeeführung fand allerdings heraus, dass die beiden bei der Explosion eines Mörsers bei einem Militäreinsatz in der Gemeinde Santa Elena de Uairén, 80 km von der Grenze zu Brasilien, verletzt wurden. Santa Elena de Uairén hat ein Krankenhaus – offenbar keine Medikamente – einen Flughafen und ist etwa 231 Kilometer von Boa Vista entfernt.

Am Dienstag bestätigte das brasilianische Armeekommando, dass General Oñates am 29. Januar nach seiner Entlassung das Land verlassen habe. Das brasilianische Militär begleitete ihn zum Flughafen Boa Vista, von wo aus er nach Caracas abreiste. Mendoza hingegen kehrte bereits am 26. nach Venezuela zurück.

Fünf Monate vorher waren bereits mehrere venezolanische Soldaten über die Grenze gekommen – auf der Suche nach medizinischer Hilfe hatten sie ebenfalls die Behörden nicht informiert.

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