Derzeit grassiert in Brasilien das Gelbfieber, das sowohl Menschen als auch Tiere betrifft. Es wurden mehrere hundert Fälle in der lokalen Bevölkerung registriert; erkrankt sind auch mehrere Reisende. Die erkrankten Reisenden waren nicht geimpft. Das Bundesamt für Gesundheit BAG wurde Anfang März 2018 darüber informiert, dass ein aus Brasilien zurückgekehrter Schweizer wegen Gelbfieber hospitalisiert werden musste. Er ist mittlerweile an der Krankheit verstorben. Das BAG weist darauf hin, dass die Impfung gegen Gelbfieber die beste Prävention ist.
Gelbfieberfälle sind in Brasilien nichts Ungewöhnliches, vor allem in ländlichen Gebieten. Die aktuellen Zahlen sind indes aussergewöhnlich hoch. Zwischen Juli 2017 und Ende Februar 2018 wurden in Brasilien 723 bestätigte Gelbfieberfälle bei Menschen gemeldet; 237 sind daran gestorben. Dies sind wesentlich mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Zudem ist in den letzten Wochen auch die Zahl der bestätigten Gelbfieberfälle bei Reisenden deutlich gestiegen. Betroffen sind drei Personen aus Chile, drei aus Argentinien, eine aus der Schweiz und eine aus Rumänien. Alle diese Reisenden hielten sich ungeimpft in Regionen auf, für welche die Impfung empfohlen wird.
Die exponentielle Zunahme der verzeichneten Fälle bei Menschen und Tieren zwischen Januar und Februar 2018 ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich das Gelbfiebervirus in neue Regionen, darunter Ballungsräume grosser Städte, ausgebreitet hat. Derzeit werden in Brasilien gross angelegte Kampagnen für die Gelbfieberimpfung durchgeführt.
Empfehlungen für Reisende
Neben einem optimalen Schutz gegen tagaktive Mücken wird die Gelbfieberimpfung für die meisten Regionen Brasiliens ausdrücklich empfohlen. Tritt bei einer ungeimpften Person nach einer Brasilienreise Fieber auf, sollte Gelbfieber durch Laboranalysen ausgeschlossen werden.
Erreger und Übertragung
Gelbfieber ist eine akute hämorrhagische Viruserkrankung, deren Erreger (ein Flavivirus) durch die Stiche von infizierten Mücken der Gattungen Aedes (Afrika), Haemogogus und Sabethes (Südamerika) übertragen wird. Die Krankheit tritt endemisch in den tropischen Regionen Afrikas sowie Zentral- und Südamerikas auf.
Symptome und Komplikationen
Die Inkubationszeit der Krankheit beträgt drei bis sechs Tage. Meist verursacht die Infektion hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen (oft Rückenschmerzen), Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Nach drei bis vier Tagen klingen diese Symptome in der Regel ab. Bei rund 15 Prozent der Erkrankten verschlechtert sich der Gesundheitszustand jedoch wieder. Diese zweite Krankheitsphase äussert sich durch erneutes Ansteigen des Fiebers, Bauchschmerzen, Entwicklung einer Gelbsucht und Blutungen (Augen, Mund, Nase und Magen-Darm-Trakt) und kann innerhalb weniger Tage oder Wochen zum Tod führen.
Bundesamt für Gesundheit BAG
Leider kein Kommentar vorhanden!