Im südamerikanischen Land Paraguay werden am Sonntag (22.) rund 4,2 Millionen Wahlberechtigte ein neues Staatsoberhaupt wählen. Am 21. April 2013 wurde Horacio Manuel Cartes Jara mit 45,8 % der Stimmen zum Staatspräsidenten gewählt. Nach schweren Unruhen sagte Cartes am 17. April 2017 zu, nicht noch einmal bei der Präsidentschaftswahl anzutreten. Laut der aktuellsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „First Análisis and Estudios“ liegt der rechte Colorado-Kandidat Mario Abdo Benítez trotz der Verbindungen seiner Familie zum ehemaligen Diktator Alfredo Stroessner (Vater war Stroessners Privatsekretär) mit zwanzig Prozentpunkten weit in Führung, sein Gegner Efraín Alegre von der links angehauchten „Nationalen Erneuerungsallianz“ (Ganar) dürfte demnach keine Chance haben.
Weitere acht andere Kandidaten liegen in Umfragen weit zurück. Hauptthema im Wahlkampf war die von 92 Prozent der Bevölkerung abgelehnte Verfassungsänderung, mit der sich der derzeitige Präsident Horacio Cartes eine zweite Amtszeit ermöglichen wollte. Neben dem Präsidenten wählen die Paraguayer einen neuen Kongress und Gouverneure für die 17 Departementos.
Update, 22. April
Nach Auszählung von 98% der Stimmen führt Benítez mit 46,6%, verglichen mit 42,72% für Alegre und hat die Wahl damit gewonnen. Laut den Behörden lag die Wahlbeteiligung bei rund 65%. In Paraguay gibt es keinen zweiten Wahlgang. Derjenige, der die Wahl sogar mit nur einer Stimme Unterschied gewinnt, wird automatisch für fünf Jahre der Nachfolger von Horacio Cartes.
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