Inmitten einer Verlangsamung der Wirtschaft, steigender Arbeitslosigkeit und sinkender Investitionen im Bergbausektor ist die Armut im südamerikanischen Land Peru im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2001 wieder angestiegen. Nach Angaben des Nationalen Instituts für Statistik und Informatik (INEI) nahm die Armut im Jahr 2017 um 375.000 Menschen zu (21,7%), ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Insgesamt befinden sich damit 6,9 Millionen Peruaner in dieser Situation.
„Das ist inakzeptabel. Wir müssen hart arbeiten, um das umzukehren“, so der peruanische Präsident Martín Vizcarra vor Journalisten. „Wir hatten eine Abwärtskurve hinsichtlich der Armut und letztes Jahr stieg sie ein wenig an. Wir müssen die Armutskurve absenken“, fügte er hinzu. Die Armutsbekämpfung in Peru, dem zweitgrößten Kupfer- und Zinkproduzenten der Welt, hat sich in den letzten Jahren im Einklang mit den niedrigeren Metallpreisen verlangsamt. Im Jahr 2001 betrug die Armut in Peru 54,8 Prozent. Laut der INEI-Studie wuchs die Armut im Andenland am stärksten in städtischen Gebieten von 13,9% im Vorjahr auf 15,1% im vergangenen Jahr. Die Armut in den ländlichen Gebieten stieg von 43,8% am Ende des Vorjahres auf 44,4%.
Die extreme Armut – eine Bevölkerungsschicht, die nicht einmal Zugang zum Grundnahrungsmittelkorb hat – blieb 2017 im Vergleich zum Vorjahr bei 3,8%. Perus Wirtschaft mit 32 Millionen Einwohnern verlangsamte sich im vergangenen Jahr auf 2,5%, den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Dies ist auf einen starken Rückgang der öffentlichen und privaten Investitionen, Naturkatastrophen und Korruptionsskandale zurückzuführen, die große Infrastrukturprojekte verlangsamte. Dementsprechend lag Arbeitslosenquote im Quartal Januar-Februar-März bei 8,1% und damit auf dem höchsten Stand seit Anfang 2012.
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