Internationales Forschungsinstitut für Photovoltaik in Antofagasta

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Das neue Forschungsinstitut AtaMos-Tec in der Atacamawüste im Norden Chiles soll Ende 2019 in Betrieb gehen. Foto: CORFO
Datum: 08. Mai 2018
Uhrzeit: 15:04 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Das südamerikanische Land Chile möchte die technologische Entwicklung im Bereich Photovoltaik vorantreiben: Im Norden des Landes, in Antofagasta, entsteht derzeit ein Institut für Solarforschung, das „Atacama Module System Technology Center“. AtaMos-Tec ist eine öffentlich-private Initiative mit dem Ziel, zum einen die Stromerzeugung zu steigern und zum anderen – auf längere Sicht – die Produktion von maßgeschneiderten Solarzellen in Chile zu ermöglichen. Dies geschieht durch Technologietransfer.

Die internationalen Kooperationspartner sind das ISC Konstanz (International Solar Energy Research Center) sowie das Fraunhofer Energía Solar (Chile), das französische Institut National de l’Energíe Solaire (CEA INES) sowie das chilenische SERC (Solar Energy Research Center). Es geht in der Hauptsache darum, die Zusammenarbeit dieser Institutionen auzubauen, etwa durch den Austausch von Technologien, Ideen und Wissenschaftlern. Als Finanzpartner investiert die staatliche chilenische Wirtschaftsförderungsgesellschaft CORFO zehn Millionen Euro in Installation und Betrieb. Von privater Seite engagieren sich acht chilenische Unternehmen mit weiteren vier Millionen Euro. Nach fünf Jahren soll sich das Zemtrum dann selbst tragen. Das Institut wird Ende 2019 seinen Betrieb aufnehmen. Nach abgeschlossener Anlaufphase werden 25-30 Wissenschaftler dort forschen.

In der Praxis bedeuten Technologietransfer und angewandte Forschnung bei AtaMos-Tec auch die Entwicklung neuer Produkte, die speziell an die klimatischen und geographischen Bedingungen in der sonnenreichen chilenischen Wüste angepasst sind. Konkret handelt es sich um beidseitig einsetzbare Solarzellen für Chile. Solche doppelseitigen Zellen, die bereits heute in Wüstenlandschaften mit starker Sonneneinstrahlung zum Einsatz kommen, sind nach Erkenntnissen des ISC Konstanz in der Lage, die Stromerzeugung um bis zu 30% zu steigern, da sich sich ebenfalls die vom Boden reflektierte Sonnenstrahlung zunutze machen. Zusätzlich können solche Module in vertikaler Aufstellung noch einmal 20% mehr Strom generieren, so die Erkenntnisse des ISC Konstanz.

Chile steht mit dem deutschen Forschungsinstitut ISC Konstanz bereits seit 2007 in Verbindung, zunächst über chilenische Doktoranden. Aus diesem Forschungskontakt entstanden später Workshops über zweiseitige Solarzellen, die wiederum vom Bundesbildungsministerium BMFB als Entwicklungsprojekt für Chile anerkannt wurden. Im Jahre 2015 begannen die Gespräche mit der chilenischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft CORFO bezüglich der Gründung von AtaMos-Tec.

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