Beweise für das Versagen genetisch veränderter Mücken – Update

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Eine erwachsene Aedes aegypti-Mücke schlüpft aus ihrem Puppengehäuse. Foto: Oxitec
Datum: 16. Mai 2018
Uhrzeit: 14:13 Uhr
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Autor: Redaktion
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Mit gentechnisch veränderten (GV) Moskitos wollen Forscher gegen das Dengue-Fieber vorgehen, eine für Menschen oft tödliche Krankheit, die von den Insekten übertragen wird. Obwohl die Methode höchst umstritten ist, wurden die gv-Moskitos schon in großem Stile freigesetzt. Oxitec, ein britisches Unternehmen und inzwischen im Besitz der US-Firma Intrexon, hat wiederholt behauptet, dass seine Experimente erfolgreich waren und die Aedes aegypti-Mückenpopulation, die Tropenkrankheiten einschließlich Dengue und Zika trägt, um über 90 Prozent reduziert wurde. GeneWatch UK, eine britische Nichtregierungsorganisation die über Entwicklungen im Bereich der Gentechnologie informiert und dabei die Interessen einer kritischen Öffentlichkeit vertritt, hat eine neue Studie über genetisch veränderte Mücken veröffentlicht, die in Freiland-Experimenten auf den Cayman Islands, in Panama und in Brasilien ausgesetzt wurden.

Demnach gibt es neue Beweise von Wissenschaftlern der Mosquito Control and Research Unit (MRCU) auf den Cayman Islands. Die Forscher haben Zugang zu experimentellen Daten und sind der Ansicht, dass es „keine signifikante Verringerung der Häufigkeit von Aedes aegypti im Freisetzungsgebiet“ gibt. Das Briefing hebt auch hervor, dass auf den Cayman Islands die Anzahl weiblicher Moskitos, die im Freisetzungsgebiet gesammelt wurden, signifikant angestiegen ist. Dies ist wahrscheinlich das Resultat einer unbeabsichtigten Freisetzung einer großen Anzahl von weiblichen GVO-Mücken.

Die neuen Ergebnisse unterstützen Oxitecs Behauptungen. Es gibt keinen direkten Beweis für einen Rückgang der Population von weiblichen Stechmücken, die Krankheiten übertragen, oder für eine Verringerung der Infektionshäufigkeit. Die unbeabsichtigte Freisetzung einer großen Anzahl von weiblichen Stechmücken während der Experimente könnte stattdessen das Risiko von Krankheiten erhöhen. Der Bericht unterstreicht auch die große Sorge hinsichtlich der Kosten. Die Finanzierung neuer Technologien, die nicht funktionieren, verschwendet Geld und gefährdet Leben, indem begrenzte Ressourcen umgeleitet werden.

Update, 24. Mai

Trotz der jüngsten Enthüllungen, dass das Pilotprojekt mit gentechnisch veränderten Stechmücken zur Reduzierung der Aedes aegypti-Population weit hinter den Erwartungen zurückblieb, hat die Regierung der Cayman Islands einen neuen Vertrag mit dem Biotechnologieunternehmen Oxitec unterzeichnet. Die Abmachung kostet der öffentlichen Hand rund 705.000 US-Dollar und scheint nicht viel mehr als eine Wiederholung des ersten Projekts zu sein.

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