Auf der Karibikinsel Kuba ist das Internet nur eingeschränkt nutzbar. Viele Seiten sind von der Regierung gesperrt. Inzwischen ist weitere beliebte Seite nicht mehr erreichbar.
Eine der beliebtesten Internetseiten auf Kuba, „Revolico.com“, kann nicht mehr aufgerufen werden. Die Seite, die mehr als 1.5 Millionen Aufrufe im Monat hatte, galt als Geheimtipp in der kubanischen Szene.
Auf „Revolico.com“ konnten Kubaner mit Zugriff auf das Internet vom Computer-Memory-Stick bis zum 1950 Plymouth alles kaufen und verkaufen.
Beim Versuch die Seite aufzurufen erfolgt nun eine automatische Umleitung auf die Startseite von „Google“. Gemäß Angaben kubanischer Computer-Experten verhindert ein Internet-Content-Filter den Zugriff auf die Webseite.
Das Internet auf Kuba wird durch die staatliche ETECSA kontrolliert, ein Joint Venture Unternehmen zwischen der kubanischen Regierung und der Telecom Italia.
Ob der kubanische Staat die Blockierung der Website anordnete, ist nicht bekannt. Kubanische Behörden hatten in der Vergangenheit des Öfteren den Zugang zu Seiten, die „konterrevolutionären“ Inhalt hatten, temporär blockiert.
„Offenbar passt es jemanden nicht, dass wir uns durch diesen Anbieter mit Technologie und Computer versorgen. Aber es gibt immer einen Weg“, teilte Luis, ein kubanischer Computer-Freak über seinen Blog mit. Auch sei bereits eine E-Mail mit Anweisungen, wie man den Filter umgehe, im Umlauf.
„Revolico.com“ wird in den USA gehostet. Dem Unternehmen ist die Problematik bekannt und Experten der Firma arbeiten an einer Lösung des Problems. Nach der“ OpenNet Initiative“ (opennet.net), ein Programm zur Kontrolle von Online-Zensur, wächst der Einsatz von Content-Filtern weltweit.
„Wir haben gerade unsere Tests in 71 Ländern durchgeführt und wir haben Beweise der Filterung von Inhalten in fast 40 Ländern“, erklärte Ronald Deibert, Direktor des Citizen Lab an der University of Toronto und Mitbegründer von „The OpenNet Initiative“.
In Ländern wie China oder dem Iran wird mit Hilfe von Filtern der Zugang zu Websites blockiert. Einige westliche Demokratien benutzen sie, um Websites mit Kinderpornographie zu sperren.
Offizielle Statistiken zeigen, dass 13 Prozent der 11 Millionen Menschen auf Kuba Zugang zum Internet haben. Die meisten können allerdings nur E-Mail verfassen und das lokale Intranet nutzen.
Kuba macht das langjährige US-Handelsembargo für den begrenzten Zugang verantwortlich.
Die Filter kommen auf Kuba auch gegen den Free Call Service „Skype“ zum Einsatz. Das US-Handelsembargo verbietet US-Unternehmen wie „Microsoft“ und „Google“ ebenfalls die Bereitstellung von Instant Messaging-Diensten auf Kuba, da die US-Vorschriften einen erforderlichen Download untersagen.
Die Obama-Administration teilte allerdings mit, dass sie den Unternehmen diese Dienste wieder gestatten werde, da diese die Kommunikation und Demokratie fördern.
Auch die USA blockieren Internet-Seiten, die durch Filter gesperrt werden. Diese Seiten verschwinden auf mysteriöse Weise. Oder sie werden – wie WIKILEAKS – zum „Staatsfeind number one“ erklärt.
Die USA gehen in der Internet-Zensur mit Sieben-Meilen-Stiefeln allen anderen voran, und das alles im Namen der „Demokratie“.