Yanomami-Gemeinden an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela sind durch einen Masernausbruch bedroht. Nach Angaben der Nichtregierungsgesellschaft „Survival International“ besitzen die abgeschieden lebenden Yanomami in den betroffenen Gemeinden kaum Abwehrkräfte gegen die Krankheit. Der verheerende Ausbruch könnte Hunderte Yanomami töten, sollten keine Notfallmaßnahmen ergriffen werden.
Die Yanomami-Gemeinden, in denen Masern aufgetreten sind, zählen zu den isoliertesten im ganzen Amazonas-Gebiet. Die Yanomami sind das größte relativ isoliert lebende indigene Volk in der Region. Tausende von Goldgräbern sind illegal in die Region eingedrungen. Sie sind eine wahrscheinliche Quelle der Epidemie. Trotz wiederholter Warnungen haben die Behörden bisher wenig wirksame Maßnahmen ergriffen, um das Gebiet der Yanomami zu schützen.
In Brasilien wurden bereits mindestens 23 Yanomami im Krankenhaus behandelt. Doch die meisten Betroffenen sind weit von medizinischer Versorgung entfernt. „Survival International“ fordert die Behörden in Venezuela auf, den Gemeinden sofortige medizinische Hilfe zukommen zu lassen.
Update, 3. Juli
Der Ausbruch von Masern trifft die Staaten Amazonas und Roraima. Nach Angaben der brasilianischen Behörden wurden bis einschließlich Dienstag (2.) in den beiden Bundesstaaten fast 500 Fälle der Krankheit registriert. Mehr als 1.500 Verdachtsfälle werden aktuell untersucht.
Update, 8. Juli
Aufgrund der hohen Anzahl bestätigter Masernfälle haben die Bundesstaaten Amazonas und Roraima den Ausnahmezustand ausgerufen. Rio Grande de Sul und Rio de Janeiro sind in Alarmbereitschaft.
genozid in breiter form !!!
Ein weiteres Kapitel in dem äußerst hässlichen Drama Venezuela des 21. Jahrhunderts.