Deutschlands Außenminister Heiko Maas und sein chilenischer Amtskollege Roberto Ampuero haben am Mittwoch (18.) die Situation in Venezuela und Nicaragua verurteilt und die Regierungen beider Länder aufgefordert, den Wellen der Gewalt ein Ende zu setzen und einen Dialog einzuleiten. Maas lobte Chiles Engagement in der Region: „Die Entwicklung in Venezuela besorgt uns außerordentlich. Es kann so nicht weitergehen.“ Man sei davon beeindruckt, dass Chile viele Geflüchtete aus Venezuela aufgenommen hat. Auch die Rolle Chiles in der Lima-Gruppe (Argentinien, Brasilien, Chile, Kanada, Kolumbien, Costa Rica, Guatemala, Honduras, Mexiko, Panama, Paraguay und Peru), die sich für Frieden und Demokratie in Venezuela einsetzt, sei ganz besonders wertvoll. „Nicaragua und Venezuela sind zwei Nationen, die eine Tragödie durchleben“, klagte Ampuero.
Zur aktuellen Lage in Nicaragua erklärte Maas: „Die Waffen müssen schweigen! Eine so hohe Anzahl von Toten innerhalb weniger Wochen ist inakzeptabel. Wir begrüßen, dass dort die Kirche angeboten hat, eine Vermittlerrolle zu übernehmen.“ Man müsse verhindern, dass diese Konflikte aus den Ländern hinaus in die Region exportiert werden und zu weitere Unsicherheiten führen, so Maas. „Wo wir nur können, werden wir die chilenische Regierung in ihren Bemühungen unterstützen.“
Bezüglich der Colonia Dignidad betonte der deutsche Außenminister die Einigkeit mit seinem chilenischen Amtskollegen, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit entschlossen vorangetrieben werden muss. Dies sei man den chilenischen und den deutschen Opfern schuldig. Beim nächsten Treffen der Gemischten Kommission am 22. August in Chile werde es die Möglichkeit geben, sehr konkret und Schritt für Schritt, etwa in Fragen des Dokumentationszentrums, weiter zu kommen. Zusammen mit dem Bundestag werde man weiter an dem Hilfskonzept für die Opfer der Colonia Dignidad arbeiten. Maas betonte die Hoffnung, dass man bei der Umsetzung dessen weiterkommt, was beide Seiten für richtig und notwendig halten.
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