Jair Messias Bolsonaro hat seine Präsidentschaftskandidatur offiziell am Sonntag (22.) vor Tausenden von Anhängern im brasilianischen Rio de Janeiro bekannt gegeben. Laut dem rechtsextremen Kongressabgeordneten, der laut aktuellen Umfragen bei den Wahlen im Oktober die zweite Runde erreichen wird, steht der „Kampf gegen die Korruption auf meiner Wahlkampf-Flagge“. Der ehemalige Fallschirmjäger ist gegen Schwulenehe und Abtreibungen – und will bei einem Wahlsieg wichtige Schlüsselpositionen mit dem Militär besetzen.
„Meine Kandidatur ist eine Mission. Wenn Du hier bist, dann weil Du an Brasilien glaubst“, so Bolsonaro auf dem Parteitag der Liberalen Sozialpartei (PSL). Bei seiner Rede konzentrierte er sich auf die Skandale, die in den letzten Jahren Dutzende von Politikern fast jeder Partei auf die Anklagebank oder ins Gefängnis gebracht haben. „Wir müssen einen ehrlichen Mann oder eine ehrliche Frau wählen, die Gott in ihrem Herzen hat und ein Patriot ist“, verkündete Bolsonaro vor etwa 3.000 jubelnden Anhängern.
Der Rechtspopulist mit seiner Law-and-Order-Gesinnung spricht vielen Menschen im größten Land Lateinamerikas aus dem Herzen. Er verkörpert den Zeitgeist und profitiert vor allem vom Niedergang der Politelite. Korruption und Vetternwirtschaft haben das Ansehen der Demokratie nachhaltig beschädigt und Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zwölf Jahre Gefängnis eingebracht (Korruption und Geldwäsche).
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