Nach Angaben der UN-Umweltbehörde werden jährlich 13 Millionen Tonnen Kunststoffe/Plastik ins Meer gekippt und weltweit schätzungsweise 5 Milliarden Platiktüten verbraucht. In jedem Quadratkilometer der Meere schwimmen hunderttausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton. Neben den Umweltschäden leiden auch bestimmte Branchen der Wirtschaft unter dem Plastikmüll. Für viele Strandbadeorte gehört das allmorgendliche Wegräumen von Plastikmüll mittlerweile zum festen Ritual. Das südamerikanische Land Ecuador will den Plastikmüll reduzieren. Die Kampagne „Sin sorbete por favor“ zielt nach Angaben der Regierung in Quito darauf ab, „die Verwendung von Strohhalmen aus Plastik, Plastiktüten und wiederverwendbarem Geschirr in Restaurants zu vermeiden“.
Quito, Heimat von 2,5 Millionen Menschen, produziert täglich mehr als 1.200 Tonnen Müll (durchschnittlich 277 Tonnen Kunststoffabfälle pro Tag). Im Jahr 2017 sammelten die Behörden 2.847 Tonnen wiederverwendbare Abfälle wie Karton, Plastik, Papier und Metall. „Die Idee ist, dass die Quiteños die ersten sein werden, die Plastikartikel ablehnen“, so der Bürgermeister von Quito, Mauricio Rodas.
Der Vorschlag ergänzt die Arbeit auf den Galapagos-Inseln, die im vergangenen Mai die Einfuhr und den Verbrauch von Strohhalmen, Plastiktüten und Einwegflaschen innerhalb der Inseln einschränkten. Mindestens 22 Unternehmen in Ecuador haben bereits die Lieferung von Strohhalmen aus Plastik und Kunststoffverpackungen an ihre Kunden eingestellt und durch Karton- oder Glasbehälter ersetzt. In seinem Kampf, Plastik aus dem Galapagos-Archipel zu verbannen, zog der Regierungsrat von Galapagos im Juli 147.988 Strohhalme ein und erklärte die Inseln Isabela und Floreana für frei von Plastik-Strohhalmen.
Länder wie Brasilien, Chile, Kolumbien, Panama, Peru und Costa Rica haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Verwendung von Plastiktüten einzuschränken. Diese bestehen hauptsächlich aus Polyethylen, einem aus Erdöl gewonnenen Polymer, dessen Abbau mindestens 500 Jahre dauert.
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