In Argentinien hat das neue Abtreibungsgesetz die erste parlamentarische Hürde übersprungen. Das Abgeordnetenhaus hatte im vergangenen Mai mit knapper Mehrheit von 129 zu 125 Stimmen für einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Abtreibungen gestimmt. Die Debatte hat die Diskussion in der Region wiederbelebt. In Brasilien wird der Schwangerschaftsabbruch mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft und die Praxis kann nur bei Vergewaltigung, Missbildung des Fötus oder Lebensgefahr für die Mutter durchgeführt werden.
Der Oberste Gerichtshof von Brasilien führt an diesem Freitag und am kommenden Montag (6.) eine noch nie da gewesenen öffentliche Anhörung über die Entkriminalisierung der Abtreibung bis zum dritten Monat der Schwangerschaft durch. Mehr als 50 Gesundheitsexperten und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, religiösen Organisationen und Universitäten werden ihre Argumente für und gegen die Abtreibung präsentieren. Das Thema gilt als „besonders empfindlich“ im größten katholischen Land der Welt – mit einer wachsenden Präsenz von Evangelikalen Sekten.
In der katholischen Kirche hat der Nationale Bund der brasilianischen Bischöfe (CNBB) am Mittwoch (1.) erneut darauf bestanden, dass das Recht auf Leben „bedingungslos“ ist und „in jedem Stadium oder Zustand, in dem sich der Mensch befindet, respektiert und verteidigt werden muss“.
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