Der Tropensturm „Agatha“ hat in Mittelamerika mindestens 20 Menschen das Leben gekostet. 14 Todesopfer werden bislang aus Guatemala gemeldet, im benachbarten El Salvador wurden 6 Tote registriert. „Agatha“ ist er erste tropische Wirbelsturm der diesjährigen Hurrikansaison. Überflutungen und Erdrutsche zerstörten nach Angaben aus Guatemala City und San Salvador hunderte Häuser, Verbindungsstrassen wurden blockiert, Flüsse traten über die Ufer.
Guatamalas Präsident Alvaro Colom hat inzwischen den Notstand über das ganze Land ausgeweitet, zuvor war dieser aufgrund des jüngsten Ausbruchs des Vulkans Pacaya nur über den Süden des Landes verhängt worden.
„Wir sind in einer ernsten Notlage. Wir rufen daher die internationale Gemeinschaft und die Bevölkerung auf, den Rettungskräften zu helfen und schlimmere Tragödien zu vermeiden“ verkündete Colom in einer TV- und Rundfunkansprache am Sonntag. Der zentralamerikanische Land wurde somit in den vergangenen Tagen gleich von zwei Naturkatastrophen heimgesucht. Durch die Eruptionen des Pacaya mussten bereits tausende Bewohner evakuiert werden, elf Menschen werden in dem nur rund 30 Kilometer von der Hauptstadt Guatemala City entfernten Gebiet noch vermisst.
Auch in El Salvador verhängte der dortige Präsident Mauricio Funes über das gesamte Land am Sonntag den Notstand. Die genaue Zahl der Toten und Verletzten steht bislang noch nicht fest, Rettungskräfte suchen weiter nach möglichen Opfern. Gemäss Angaben des roten Kreuzes handelt es sich bei den bislang bestätigten 6 Todesopfern auch um drei Kinder, die unter ihrem Haus begraben wurden.
In einem anderen Landesteil wurde ein 10-jähriges Mädchen durch einen Blitzschlag getötet. Zwei weitere Männer wurden beim Überqueren einer Strasse von den Fluten mitgerissen und ertranken. Entwarnung ist laut dem nationalen Katastrophenschutz nicht in Sicht. Es wird übereinstimmend mit den Meteorologen davon ausgegangen, dass die zerstörerischen klimatischen Bedingungen noch mehrere Tage anhalten.
Auch aus dem Süden Mexikos wurde durch die massiven Regenfälle der letzten Stunden ein drastischer Anstieg der Flusspegel gemeldet. An einigen Orten seien die Uferstrassen bereits überflutet, so Mitarbeiter des zuständigen Zivilschutzes. Das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA rechnet zudem bis zum Montag mit weiteren intensiven Niederschlägen in grossen Teilen Zentralamerikas. Das Zentrum des laut NOAA weiterhin als tropisches Tiefdruckgebiet definierte Wetterphänomen befand sich am Sonntagmittag rund 200 Kilometer im Landesinneren in der Grenzregion zwischen Guatemala und Mexiko.
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