„Havana Short Shadows“: Fotobuch mit Essay von Leonardo Padura

havanna

Habana Veja aus Havana Short Shadows (Foto: Eva-Maria Fahrner-Tutsek)
Datum: 09. August 2018
Uhrzeit: 17:22 Uhr
Ressorts: Kuba, Kultur & Medien
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Autor: Redaktion
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Zum Launch des neuen Fotobuchs Havana Short Shadowsvon Eva-Maria Fahrner-Tutsek werden in der Alexander Tutsek-Stiftung München vom 27. Juli bis 16. November 2018 eine Auswahl von 20 Fotografien präsentiert. Die Fotografien erzählen eindrücklich in faszinierenden Bildern vom Straßenleben in Havanna. Fahrner-Tutsek verfällt nicht der pittoresken Folklore und dem Zauber der Dekadenz, sondern visualisiert scharf beobachtend und einfühlsam zugleich die Komplexität der Situation. Die Arbeiten fügen sich zu einem dichten fotografischen Essay, der in der Tradition des dokumentarischen Genres steht.

Die Fotografin verfährt ganz nach der klassischen Methode: Sie streift umher, beobachtet, greift schnell zur Kamera, macht vor allem Nahaufnahmen (so Michael Freeman im Buch). Der Kontext ist ihr wichtig, und so hält sie die Auswirkungen der erneuten Rezession auf das Leben der Habaneros fest. Nähe, Präzision und Reaktionsgeschwindigkeit braucht es dazu, Gespür für Licht und Komposition, für Farben und Strukturen –technisches Können und Brillanz.

Das Humane interessiert Eva-Maria Fahrner-Tutsek, die Menschen, die Gesichter. Sie fängt das Private, das Persönliche ein, wie es sich im Öffentlichen zeigt. Es ist ihr empathischer Blick auf Lebensformen, auf Zufälligkeiten und Situationen des Sich-Begegnens, auf die soziale Komponente des Alltags, der geprägt ist durchMangel und Rationierung, Unbeschäftigt-Sein und der Langweile des Wartens.

Eva-Maria Fahrner-Tutseks Erkundungen in den Straßen von Havanna dokumentieren das Überleben in einer Gesellschaft, die seit langem limitiert ist in Politik, Handel und Kommunikation. Sie sind historisches Zeugnis in einer Zeit der Stagnation, der enttäuschten Erwartungen statt des erhofften gesellschaftlichen Wandels –und doch gibt es Gemeinsamkeit, Tanz und Spiel, Licht und Schönheit. „Havanna ist eine Herausforderung für die Sinne“, schreibt Eva-Maria Fahrner-Tutsek und bekennt: „Die Stadt hat einen selbstversunkenen, entrückten Rhythmus. Ich ergebe mich ihm.“

So ist Havana Short Shadowsvon Eva-Maria Fahrner-Tutsek, eine Neuerscheinung des renommierten Hirmer Verlags, mehr als ein weiterer Bildband über eine der faszinierendsten Städte. In betörend eindringlichen Bildern entfaltet sich beim Schauen und Lesen des Buches die kubanische Hauptstadt in all ihren Licht-und Schattenseiten.

Die Fotografien werden im Buch von zwei inspirierenden Textbeiträgen begleitet. In einem poetischen, autobiographischen (bisher noch nicht veröffentlichten) Text beschreibt der kubanische Autor, Literaturwissenschaftler und Journalist Leonardo Padura das Leben im heutigen Havanna, der Stadt, in der er seit über sechs Jahrzehnten lebt und arbeitet. Ausgehend von Eva-Maria Fahrner-Tutseks Arbeiten reflektiert der renommierte Londoner Fotograf und Theoretiker der Fotografie Michael Freeman in seinem kenntnisreichen Beitrag das Medium der Dokumentarfotografie.

HAVANA SHORT SHADOWS

Präsentation ausgewählter Fotografien (Fine Art Prints, Auflage von 5) 27. Juli bis 16. November 2018

Öffnungszeiten: Freitag 14-18 Uhr (feiertags geschlossen) und auf Anfrage Alexander Tutsek-Stiftung, Karl-Theodor-Str. 27, 80803 München

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