Die Zahl der Todesopfer durch den Topensturm „Agatha“ hat sich in Zentralamerika auf 130 erhöht. Alleine in Guatemala starben nach letzten Informationen der Behörden 108 Menschen. Rund 110.000 Personen wurden evakuiert, Erdrutsche und Schlammlawinen zerstörten hunderte Häuser. 53 Menschen werden weiterhin vermisst.
Auch in El Salvador und Honduras gab es Todesopfer und grosse Verwüstungen zu beklagen. Alle drei Länder hatten bereits am Sonntag den Notstand ausgerufen. Die heftigen Unwetter brachten massive Niederschläge mit sich, Sturzfluten und Überschwemmungen waren die Folge. Viele Menschen fanden in den reissenden Fluten den Tod. Vielerorts fiel in wenigen Stunden so viel Regen wie normalerweise in einem Monat.
In Guatemala ist zudem auch weiterhin der Vulkan Pacaya aktiv. Er hatte bereits in den vergangenen Tagen für einen zentimeterdicken Ascheregen gesorgt, der viele Abflüsse verstopfte und dadurch die Auswirkungen der Unwetterkatastrophe noch verstärkte. In der Hauptstadt wurde der Flugbetrieb bis auf weiteres eingestellt. Hilfsgüter werden unter anderem über einen grenznahen Flughafen in Mexiko abgewickelt.
Neben Kolumbien und den USA haben inzwischen viele weitere Länder ihre Hilfe angeboten. Vor allem fehlen Nahrungsmittel, Trinkwasser und Kleidung. Besonders in Honduras hat die Infrastruktur schwere Schäden erlitten, viele Brücken und Verbindungsstrassen sind unpassierbar. In zehn Provinzen wurde der Schulbetrieb eingestellt.
In El Salvador gab es nach Behördenangaben über 140 Erdrutsche. Neun Menschen kamen hier durch den ersten Tropensturm der Saison, welche bis Ende November andauert, ums Leben. Staatspräsident Mauricio Funes bezeichnete die Situation weiter als „kritisch“, auch wenn der Sturm inzwischen nachgelassen habe. Die US-Behörden hatten „Agatha“ bereits am Sonntag wieder zu einem „tropischen Tief“ herabgestuft.