„Wie der Vater, so der Sohn“. Laut einem Sprichwort weisen Söhne ähnliche Charakterzüge wie ihr Erzeuger auf und haben vergleichbare Verhaltensweisen wie der Vater. Eduardo Bolsonaro (1984), der dritte Sohn vom aussichtsreichen brasilianischen Präsidentschaftskandidaten Jair Messias Bolsonaro, war am Wahlsonntag (7.) nicht nur der am meisten gewählte Abgeordnete des Landes, sondern ist auch der unbestrittene Protagonist vieler der umstrittensten Schlagzeilen der „Bolsonaro-Politik“.
Wie sein Vater positioniert sich Eduardo Bolsonaro ideologisch rechtsgerichtet und ist für ebenso radikale wie umstrittene Maßnahmen bekannt: Reduzierung des Alters hinsichtlich der strafrechtlichen Verantwortung, das Engagement in der Landwirtschaft, die Pflichtarbeit für Häftlinge oder der Kampf gegen die Landlose Landarbeiterbewegung, eine der größten sozialen Gruppen in der Region. Eduardo schlug 2016 vor der Abgeordnetenkammer die Aufhebung des Habeas Corpus vor – einer Rechtsinstitution zur „Vermeidung willkürlicher Verhaftungen und Inhaftierungen“, die die Verpflichtung festlegt, jede inhaftierte Person innerhalb von 24 Stunden vor einem Richter vorzustellen – und damit Verfahrenseffekte zu gewährleisten.
Auf eine Weise, die seines Vaters nicht unähnlich ist, hat er sich zu einem entschiedenen Verteidiger des Modells der „traditionellen Familie“ erklärt. Er ist bekannt für seine kontroversen Aussagen über Frauen und Homosexuelle. Eine seiner bekanntesten Phrasen ist, dass „rechte Frauen viel hübscher sind als linke, weil „sie bei Protesten ihre Brüste nicht zeigen und nicht auf der Straße urinieren/defäkieren“. Offenbar kommen die markigen Sprüche an: Mit 1.814.443 Stimmen war Eduardo Bolsonaro am Sonntag der am meisten gewählte föderale Abgeordnete in der Geschichte des südamerikanischen Landes.
Leider kein Kommentar vorhanden!