Nach dem Wahlsieg von Jair Messias Bolsonara in der ersten Wahlrunde ist es höchstwahrscheinlich, dass der nächste Präsident des fünftgrößten Landes der Erde ein Rechtsextremer sein wird. Einer der Schlüssel zum Wahlerfolg von Bolsonaro war die starke Unterstützung der Finanzmärkte von Paulo Roberto Nunes Guedes, der als zukünftiger „Wirtschafts-Superminister“ des PSL-Kandidaten bezeichnet wurde. Um diese bestehende Linie zu vertiefen, steht das Team von Bolsonaro bereits in Kontakt mit wichtigen Geschäftsleuten. Erste Kontakte wurden bereits konkretisiert mit dem Versprechen, Positionen im zukünftigen Kabinett einzunehmen.
Nach Angaben aus Brasília befindet sich darunter auch Alexandre Bettamio, der angesichts seiner Erfahrung in diesem Sektor als möglicher Präsident der „Banco do Brasil“ (70% ihrer Aktien gehören dem Staat) gehandelt wird. Bettamio ist seit 2013 Regionaldirektor für Lateinamerika der „Bank of America“ und lebt derzeit in New York. João Cox, Verwaltungsratspräsident der Mobilfunkgesellschaft „TIM“ und Sergio Eraldo de Salles Pinto, Manager eines Investmentfonds unter Vorsitz von Guedes, werden mit anderen hochrangigen Posten in Verbindung gebracht.
Maria Silva Bastos Marques (Direktorin von Goldman Sachs in Brasilien und ehemalige Präsidentin der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES) und Roberto Campos Neto (Direktor der Bank Santander ) sollen für neue Posten bereit sein. Guedes hat gefordert, dass Ilan Goldfajn, derzeitiger Präsident der Zentralbank, im Amt bleibt. Sollte er sich allerdings entscheiden nicht unter der Bolsonaro-Regierung im Amt zu bleiben, könnten Bastos oder Campos Neto ihn ersetzen.
Am Dienstagmorgen (9.) Ortszeit wurden bereits Bündnisse geschmiedet. Senatorin Ana Amelia Lemos, bis zur Niederlage von Präsidentschaftskandidat Geraldo Alckmin (Partido da Social Democracia Brasileira) dessen mögliche Vizepräsidentin, gab bekannt, Jair Bolsonaro in der zweiten Runde der Wahlen zu unterstützen. Für Alckmins Vizepräsidentschaftskandidatin wäre die mögliche Wahl von Fernando Haddad demnach „eine Bedrohung für die Demokratie und insbesondere für die Operation Lava Jato. „Aus diesen Gründen werde ich der Entscheidung meiner Partei folgen und die Kandidatur von Bolsonaro für die Präsidentschaft der Republik in der zweiten Runde unterstützen“, twitterte Lemos. Roberto Jefferson, Präsident der „Partido Trabalhista Brasileiro“, kündigte ebenfalls an, dass er Jaior Bolsonaro in der zweiten Runde unterstützen wird. In einer Erklärung bekräftigte er, dass „Bolsonaro die Option für die Befriedung und die Vereinigung von Brasilien“ ist.
Update, 30. Oktober
Bolsonaro gab am Dienstagabend (Ortszeit) bekannt, ein „Superministerium“ zu schaffen, das Finanzen, Planung und Industrie vereint und von Paulo Guedes geleitet wird. Ebenfalls sollen die 29 Ministerien auf 15 oder 16 reduziert werden. „Wir werden die brasilianische Industrie retten. Seit mehr als 30 Jahren gibt es eine Deindustrialisierung“ so Paulo Roberto Nunes Guedes, brasilianischer Ökonom und Mitbegründer der Investmentbank BTG Pactual. Guedes ist auch Mitbegründer des Instituto Milennium, einer liberalen Denkfabrik und ist der Wirtschaftsberater für den gewählten Präsidenten Brasiliens Jair Bolsonaro.
Na und? War die Vorgängerregierung keine Linksextreme Regierung? Hat diese nicht eine unglaublich hohe Anzahl an Korruptionsskandalen zu verantworten? Lula…, Rousseff…., alles lupenreine Verbrecher…