Das renommierte Meinungsforschungsinstitut „Datafolha“ hat am Mittwochabend (10.) Ortszeit die erste Umfrage zur zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen in Brasilien veröffentlicht (28. Oktober). An der Umfrage vom Mittwoch nahmen 3.235 Wahlberechtigte in 227 Verwaltungsbezirken teil, die Fehlerquote liegt bei zwei Prozentpunkten Plus/Minus. Demnach kommt Rechtspopulist Jair Messias Bolsonaro (PSL) auf 58 Prozent aller gültigen Wählerstimmen, Fernando Haddad (PT) auf 42 Prozent. „Veja“, das wichtigste Nachrichtenmagazin Brasiliens und das drittgrößte in der Welt nach „Time“ und „Newsweek“, hat am Mittwoch ebenfalls eine Umfrage veröffentlicht. Laut dem wöchentlich erscheinenden investigativen Nachrichtenmagazin gewinnt Bolsonaro mit 54 Prozent der Stimmen, Haddad kommt auf 46 Prozent.
Bolsonaro gewinnt demnach mit Abstand die meisten Stimmen in der bevölkerungsreichsten Region, dem Südosten (55 Prozent) und im Süden (60 Prozent). Die Umfrage belegt ebenfalls die massive Unterstützung für Bolsonaro unter den Evangelikalen, einer privilegierten Gruppe mit programmatischen Absichten. Die wohlhabende Schicht – fünf bis zehn Mindestlöhne und mit höherer Bildung – tendiert mit 62 Prozent klar für den Kandidaten der „Partido Social Liberal“. Haddad ist dagegen Favorit bei denjenigen, die über eine Grundschulausbildung verfügen und maximal ein bis zwei Mindestlöhne zur Verfügung haben.
Unterdessen soll es mehrere Angriffe auf Anhänger von Bolsonaro und Haddad gegeben haben. Die Meldungen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen – zahlreiche Fake-News zirkulieren in den sozialen Netzwerken.
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