Präsidentschaftswahl Brasilien: Bolsonaro wird Abtreibungen nicht legalisieren
In Brasilien wird der Schwangerschaftsabbruch mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft und die Praxis kann nur bei Vergewaltigung, Missbildung des Fötus oder Lebensgefahr für die Mutter durchgeführt werden (Foto: Ministerio)
Brasiliens aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat Jair Messias Bolsonaro hat sich am Freitagabend (12.) Ortszeit erneut über die Entkriminalisierung der Abtreibung im größten Land Lateinamerikas geäußert. Der Rechtspopulist bekräftigte, dass er bei einem möglichen Wahlerfolg „gegen jeden Versuch, Abtreibung zu legalisieren, sein Veto einlegen wird“. Laut brasilianischem Strafgesetzbuch (Decreto-lei 2848/40) steht der Schwangerschaftsabbruch nur bei Vergewaltigung, Gefahr für die Gesundheit der Schwangeren oder bei schweren Fehlbildungen, nicht unter Strafe. Außerhalb dieser Bedingungen führt die Abtreibung zu Haftstrafen zwischen einem und drei Jahren.
„Ich wiederhole: Sämtliche Vorschläge/Anträge zur Zulassung der Abtreibung in Brasilien werden mein Veto haben und das Geld der Brasilianer wird keine einzige Nichtregierungsorganisation finanzieren, die diese Praxis fördern“, schrieb Bolsonaro in seinem offiziellen Twitter-Account. Von allen Kandidaten, die am Sonntag (7.) in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen konkurrierten, hat sich nur Bolsonaro offen gegen Abtreibung ausgesprochen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden in Brasilien seit 2008 zwischen 9,5 und 12 Millionen Abtreibungen durchgeführt und mindestens vier Frauen sterben täglich bei gefährlichen Eingriffen.
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