Nach Angaben der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) wird der Energieverbrauch in Lateinamerika und der Karibik bis 2030 um 80 Prozent steigen. Mehr als 21 Millionen Menschen haben in der Region aktuell immer noch keinen Zugang zu Energie und deshalb ist Lateinamerika eine der Regionen in der Welt, in der die Energieveränderungen am stärksten sind. Einer der großen Motoren, die diese Veränderungen fördern, ist das unaufhörliche Bevölkerungswachstum, das das Gebiet gegenwärtig erfährt. Laut der IRENA hängt heute ein Viertel der energetischen Matrix – die verfügbare Gesamtenergie – von erneuerbaren Quellen ab.
In Bezug auf Zugang zu Energie führt Chile das Ranking in der Region an, da fast 100 Prozent seiner Bevölkerung Zugang dazu haben. Der öffentliche Verkehr ist einer der Bereiche, in denen diese Art von Energie am wichtigsten ist. Bis Ende 2018 wird die Flotte der Firma Transantiago mit der Inbetriebnahme von 200 neuen Elektrobussen in Santiago de Chile gestärkt . Auf diese Weise will die Regierung des Landes die hohe Umweltverschmutzung der Hauptstadt bekämpfen und gleichzeitig die Investitionen neuer Unternehmer in ihr Verkehrsnetz fördern. Die Notwendigkeit, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, entzieht sich außer in Venezuela keine Regierung in der Region. Tatsächlich verfolgen die meisten Länder unterschiedliche Aktionspläne, um zu versuchen die Nutzung von Energiequellen zu reduzieren, die die Umweltverschmutzung und den Ausstoß von Treibhausgasen wie fossilen Brennstoffen erhöhen.
Zum Beispiel verfügt Uruguay über den ersten Flughafen mit einem eigenen Energieerzeugungssystem, dank der jüngsten Installation von 1.540 Photovoltaik-Modulen. Peru ist eine der Nationen mit dem größten Wasserkraftpotenzial der Region und Costa Rica hat im Jahr 2017 für 300 Tage seinen Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen gedeckt. In Mexiko hat der gewählte Präsident Andrés Manuel López Obrador in seinem Wahlkampf die Idee übernommen, allen Mexikanern das Recht auf Wasser zu garantieren und die Erhaltungsmaßnahmen der natürlichen Gewässer des Landes zu verstärken. Kolumbien muss in diesem Bereich noch große Fortschritte machen. Nach Angaben der Präsidentin der kolumbianischen Vereinigung der Stromerzeuger (Acolgen), Ángela Montoya, hat Kolumbien im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern sehr spät damit begonnen, erneuerbare Energien zu nutzen.
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