Nach dem Sieg im ersten Wahlgang in Brasilien wächst die Zustimmung für den rechtsextremen Kandidaten Jair Bolsonaro für das Präsidentenamt weiter. In der jüngsten repräsentativen Umfrage für die Stichwahl am 28. Oktober erreichte der Kandidat der Sozialliberalen Partei (PSL) 58 Prozent und der linksgerichtete Fernando Haddad von der Arbeiterpartei (PT) 42 Prozent der Stimmen. Der für seine homophoben Äußerungen bekannte Ex-Militär hat eine Kehrtwende hinsichtlich seiner Kommunikationsstrategie für die zweite Runde der Kampagne vollzogen und veröffentlichte am Sonntag (14.) in den sozialen sozialen Netzwerken eine versöhnliche Nachricht an die homosexuelle Bevölkerung des größten Landes in Lateinamerika.
Wie immer am Wochenende hat der Rechtsextreme auf seinem Twitter-Account ein Video ins Netz gestellt, in dem er in Begleitung von Lili Ferraz, einem in der Unterhaltungswelt bekannten und anerkannten homosexuellen Visagisten zu sehen ist. „Ich habe das Vergnügen hier in Rio den hübschen Bolsonaro zu treffen – weit weg von dem, was sie reden, er ist ein wunderbarer Mensch. Er denkt genau wie ich“, so Ferraz. „Bolsonaro schickte eine Umarmung an meine Familie und meine homosexuellen Freunde, die keine Angst haben und ihn auch lieben“, fügte die Visagist hinzu.
Als Antwort auf das Lob wies Bolsonaro in einer entspannten Haltung darauf hin, dass alle Menschen gleich sind und verteidigte die Geschlechterwahl jedes Einzelnen. „Wir alle in Brasilien sind Menschen, wir sind Brasilianer und Patrioten. Jeder kann sich für eine Option (Gender) entscheiden und der Staat muss in diesem Bereich nicht eingreifen“. Am Ende des Videos dankte Bolsonaro dem Maskenbildner für dessen Unterstützung und Vertrauen und verabschiedete sich mit einer herzlichen Botschaft. „Ich schicke eine Umarmung an Ihre Familie, Ihre Freunde, Ihre Kunden und gemeinsam werden wir das Schicksal Brasiliens verändern“.
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