Weniger ist Meer: Neuer WWF-Fischratgeber

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In Deutschland kommt Fisch aus allen Weltmeeren auf den Tisch (Foto: Latinapress)
Datum: 23. Oktober 2018
Uhrzeit: 14:35 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Wer die Meere schützen will, sollte darauf achten, welchen Fisch er isst: Aal, Blauflossenthun, Wittling sowie Ostsee-Dorsch gehören gar nicht auf den Teller. Dies empfiehlt der am Montag (22.) veröffentlichte WWF- Einkaufsratgeber für Fisch und Meeresfrüchte. Er zeigt Verbrauchern auch auf, welchen Fisch man mit gutem Gewissen essen kann. „Wildlachs aus Alaska und Nordseehering sind eine gute Wahl, hier sind die Bestände gesund. Auch Bio-Forelle und Karpfen aus europäischer Zucht sind empfehlenswert“, rät Catherine Zucco, Fischereiexpertin beim WWF Deutschland. Sie empfiehlt, seltener Fisch zu essen und beim Einkauf auf Art, Herkunft und Fanggerät zu achten. „Man sieht es den vollen Fischtheken nicht an, aber unsere Meere sind am Limit. Auch wenn sich vereinzelt Bestände erholen, hat die Überfischung weltweit sogar zugenommen.“ 33 Prozent der weltweiten Fischbestände sind derzeit überfischt, weitere 60 Prozent werden voll, d.h. bis an die Grenzen ihrer Regenerationsfähigkeit, befischt.

Da lohnt es sich, genau hinzugucken. „Es kommt darauf an, wo und wie ein Fisch gefangen wurde. Manche Fangmethoden verursachen viel Beifang oder zerstören wichtige Lebensräume. Zusätzlich sind viele Arten in bestimmten Fanggebieten überfischt. Solchen Fisch sollte man beim Einkauf meiden“, erläutert Zucco. Fanggebiet und Methode müssen auf der Verpackung ausgewiesen sein und lassen sich mit dem Ampelsystem des WWF-Fischratgebers leicht abgleichen. Zertifikate sind noch einfachere Wegweiser. „Das MSC-Siegel bietet eine schnelle Orientierung. Es ist derzeit der umfassendste Standard für Wildfisch, auch wenn es einzelne Zertifizierungen gibt, die der WWF nicht mitträgt“, so Fischereiexpertin Catherine Zucco. Für Fisch aus Aquakultur empfiehlt der WWF die Bio-Siegel von Naturland und Bioland sowie das ASC-Siegel für konventionelle Zuchten.

In Deutschland kommt Fisch aus allen Weltmeeren auf den Tisch. Umso wichtiger ist es, dass die Fischbestände nachhaltig bewirtschaftet werden. Gerade Menschen in Entwicklungsländern sind oft besonders auf Fischfang angewiesen. Geringe Umweltauswirkungen hat handgeangelter Bonito-Thunfisch, gleichzeitig verschafft die handwerkliche Fischerei vielen Menschen ein Auskommen. Die Fischerei auf Garnelen aus tropischen Meeren verursacht dagegen viel Beifang von Jungfisch, aber auch Meeresschildkröten und Haien.

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