Die peruanische Polizei hat einen mutmaßlichen Kinderhandelsring in der südlichen Stadt Arequipa aufgedeckt. Unter den 14 Personen, die bei Razzien am frühen Dienstagmorgen (6.) Ortszeit verhaftet wurden, befindet sich auch der ehemalige Leiter der peruanischen Nationalpolizei, General Raúl Becerra. Die Polizei vermutet, dass seine Partnerin die Anführerin einer Bande ist, die arme Frauen davon überzeugt hat, ihnen ihre Babys zu übergeben und sie dann zu verkaufen. Während den Razzien, an denen 500 Beamte gleichzeitig 18 verschiedene Liegenschaften und mehrere Privatkliniken durchsuchten, konnte ein fünf Monate altes Baby gerettet werden.
Eine der durchsuchten Wohnungen gehörte dem 61-jährigen Becerra. Er soll ein wichtiger Komplize in dem kriminellen System sein, das angeblich von seiner 32-jährigen Partnerin Cinthia Tello angeführt wurde. Die Bande suchte gezielt nach armen schwangeren Frauen, die wegen finanzieller Schwierigkeiten Abtreibungen durchführen wollten. Den Schwangeren wurde Geld angeboten, damit sie ihre Babys zur Welt zu bringen und dann an die Bande verkaufen.
Ermittler behaupten, dass die Babys für rund 1.200 US-Dollar verkauft wurden. Die Polizei untersucht, ob die Kinder an ausländische Paare vermittelt wurden, die eine Adoption anstreben oder an Banden, die mit Organen handeln. Zu den Verhafteten gehören auch eine Gynäkologin und ein Kinderarzt sowie drei Frauen, die angeblich nach Schwangeren „gefischt“ haben, indem sie vorgaben, illegale Abtreibungen anzubieten.
Abtreibung ist in Peru derzeit nur erlaubt, wenn die körperliche oder geistige Gesundheit der Mutter gefährdet ist.
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