Die ecuadorianische Justiz hat am Mittwoch (7.) Ex-Präsident Rafael Correa wegen der versuchten Entführung eines Oppositionspolitikers angeklagt. Der Prozess kann allerdings erst beginnen, wenn Correa – der seit Juli 2017 in Belgien lebt – in das Land zurückkehrt oder gefangen genommen und ausgeliefert wird. Laut Richterin Daniella Camacho gibt es ausreichendes Beweismaterial, um einen Prozess gegen Correa als mutmaßlichen Drahtzieher des 2012 in Kolumbien gescheiterten Entführungsversuchs des Ecuadorianers Fernando Balda zu führen.
In der Vorbereitungsphase des Prozesses im September hatte die Generalstaatsanwaltschaft Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten, den ehemaligen nationalen Geheimdienstminister Romero und ehemalige Beamte der Geheimdienste (Diana Falcón und Raúl Chicaiza) erhoben. Beide letztgenannten hatten einen Deal mit der Staatsanwaltschaft vereinbart, um eine Strafreduzierung zu erreichen.
Falcón und Chicaiza behaupteten, dass sie die Befehle direkt vom ehemaligen Präsidenten über den im Moment in Spanien lebenden Romero erhalten haben und ihre Zeugenaussagen gehören zu den 23 Hauptelementen, die von der Anklagebehörde gegen Correa vorgelegt wurden. Dieser weist die Anschuldigungen als „rein politische Verfolgung“ zurück.
Update, 9. November
Justizflüchtling Correa hat nach Angaben der Nachrichtenagentur „EFE“ noch keinen Asylantrag in Belgien gestellt, „prüft“ aber die Möglichkeit. „Ich werde alle Rechte nutzen die ich habe, um mich und meine Familie zu verteidigen“, so Correa in einem Telefongespräch mit „EFE“.
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