Das Paradoxon von Hunger und Fettleibigkeit in Lateinamerika

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Jährlich kommen in Lateinamerika 3,6 Millionen fettleibige Menschen hinzu (Foto: Alex Proimos)
Datum: 12. November 2018
Uhrzeit: 14:56 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Der 11. Oktober ist Welt-Adipositas-Tag. Adipositas hat epidemische Ausmaße erreicht: Weltweit sterben mindestens 2,8 Millionen Menschen jährlich an den Folgen von Übergewicht und Fettsucht. Bei einem Body-Mass-Index von über 30 wird nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation von Fettleibigkeit (Adipositas) gesprochen. Vor allem in den Industrie- und Schwellenländern nimmt der Anteil der Übergewichtigen und Adipösen beständig zu und führt zu einem Paradoxon von Hunger und Fettleibigkeit in der lateinamerikanischen Region.

Heute existieren Unterernährung und Fettleibigkeit in der Region auf demselben Territorium, die Kluft zwischen dem einen und dem anderen wird als „sehr bemerkenswert“ bezeichnet. Jährlich kommen in Lateinamerika 3,6 Millionen fettleibige Menschen hinzu, während der Hunger seit 2014 in drei Ländern zugenommen hat. Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen haben in den letzten zwei Jahrzehnten in der Region tendenziell zugenommen: Die Übergewichts-Rate stieg zwischen 1995 und 2015 von 44 auf 58 Prozent, während die Adipositas-Quote im gleichen Zeitraum von 14 auf 24 Prozent stieg. Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, wird geschätzt, dass bis 2030 der Anteil übergewichtiger Erwachsener in Lateinamerika und der Karibik auf 70 Prozent steigen und die Bevölkerung mit Fettleibigkeit 30 Prozent der regionalen Population erreichen wird.

Der schnelle demographische, soziale und wirtschaftliche Wandel hat zu einer stärkeren Verstädterung und zu Veränderungen der Ernährungssysteme, Lebensstile und Essgewohnheiten geführt. Infolgedessen haben sich die Ernährungsgewohnheiten zu mehr Konsum gewendet. Der Verzehr von immer mehr hypercalorischen Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fetten, Zuckern und Salz und einem geringen Gehalt an Ballaststoffen führte zu einer Änderung des Profils der Ernährungszustands und der durch Lebensmittel verursachten Krankheiten.

Nahrhafte und frische Lebensmittel sind im Vergleich zu anderen Arten wie industriell hergestellte Nahrungsprodukte tendenziell teuer und werden deshalb in bestimmten Haushalten knapp. Die Menschen wählen relativ billigere Lebensmittel, die oft eine hohe Kaloriendichte und einen geringen Nährstoffgehalt aufweisen. Armut kann auf diese Weise deshalb mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden. Menschen, die von Ernährungsunsicherheit betroffen sind, haben weniger Zugang zu Märkten, auf denen sie nahrhafte und gesunde Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen kaufen können.

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  1. 1
    Reisender

    Wenn ich Mexiko die OxxO’s sehe, an jeder Strassenecke. Das Gesündeste ist Bier, dies hat noch Vitmaine! Keine Früchte, kein Gemüse, nur Zucker, Salz, Fett und Verpackung. Und dort kauft die Bevölkerung ein! 27% von OxxO gehört Coca Cola! Zum Frühstück Coca Cola ist normal. Aber bei uns ist es ja nicht viel besser, bei gewissen Bevölkerungsschichten, wobei bei uns noch etwas Mehr Wissen über Nahrungsmittel vorhanden sein könnte.

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