Kubas Regierung zieht sich nach fünf Jahren aus dem Ärzteprogramm „Mais Medicos“ (Mehr Ärzte) zurück. Grund für diese Maßnahme sollen die aggressiven und abwertenden Äußerungen des neu gewählten brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro gegenüber den Ärzten und dem kommunistischen Regime in Havanna sein. Am Freitag (16.) bekräftigte Brasiliens Präsident Michel Temer auf einer Pressekonferenz nach einer Podiumsdiskussion auf dem 26. Iberoamerikanischen Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Guatemala, dass die 8.332 kubanischen Fachkräfte „zügig“ ersetzt werden. Am Rande des Gipfels wurde zudem bekannt, dass 150 kubanische Mediziner bereits angekündigt haben, politisches Asyl in Brasilien zu beantragen.
Das Programm wurde 2013 unter der Regierung von Dilma Rousseff ins Leben gerufen und zielte darauf ab, Ärzte in ferne Regionen und an die Peripherie des Landes zu bringen. Die Ankunft der kubanischen Ärzte wurde durch eine Vereinbarung zwischen den Regierungen von Brasilien und Kuba durch die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) vereinbart, die die Anerkennung des Berufsdiploms ausnahm. Bereits damals wurde die Vereinbarung vom brasilianischen Ärzteverband in Frage gestellt. Immer wieder gingen in Rio de Janeiro, Sao Paulo und Fortaleza brasilianische Mediziner auf die Straße, um gegen das Programm der damaligen Links-Regierung zu protestieren.
Wie in aller Ländern Europas oder in den USA gibt es auch in Brasilien eine Approbationsordnung. Diese regelt zum Beispiel in Deutschland die Zulassung zu den akademischen Heilberufen Arzt, Zahnarzt, Tierarzt, Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und Apotheker. Sie werden vom Bundesgesundheitsministerium auf Grundlage der entsprechenden Bundesgesetze erlassen, und legen bundeseinheitlich die Ausbildung und Bedingungen für staatliche Prüfungen und andere Voraussetzungen für die Erteilung und den Widerruf der Approbation fest.
In Brasilien erkennt die sogenannte „Revalida“ die Diplome von Ärzten an, die im Ausland einen Abschluss haben und in Brasilien arbeiten möchten. Die Prüfung wird sowohl von Ausländern gemacht, die außerhalb Brasiliens in Medizin ausgebildet sind, als auch von Brasilianern, die in einem anderen Land einen Abschluss erworben haben und ihren Beruf in ihrem Heimatland ausüben möchten.
Seit der Einführung im Jahr 2011 gilt die „Revalida“ als ein Test mit hohem Schwierigkeitsgrad. Im ersten Jahr der Bewerbung konnten nur 12,13 Prozent der Teilnehmer den Test bestehen. 2012 sank der Prozentsatz auf 9,85 Prozent und erreichte 2013 den Tiefststand von 6,83 Prozent. Im Jahr 2015 konnten 42,15 Prozent der Teilnehmer die Überprüfung von Eigenschaften oder Leistung bewältigen.
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