Brasiliens zukünftiger Justizminister Sérgio Fernando Moro hat am Montag (26.) die Einrichtung des Sekretariats für integrierte Polizeieinsätze angekündigt. Das „Secretaria de Operações Policiais“ soll die ausartenden Gewaltverbrechen im Land bekämpfen und das nationale Sekretariat für öffentliche Sicherheit (Senasp) „entlasten“. Die brasilianischen Bundesstaaten haben die Kontrolle über ihre Polizeikräfte und Moro betonte, dass er ihre Souveränität respektieren wird. Er wies jedoch darauf hin, dass die Koordinierung durch den Bund sehr wichtig ist, um die Überwachung der Straßen zu verbessern und die Gefängnisse des Landes zu kontrollieren. Die Haftanstalten im größten Land Lateinamerikas werden von Drogenbanden kontrolliert, die ihre Mitglieder in Gefängnissen rekrutieren und Aufstände organisieren.
In Brasilien sterben durch Gewalt bis zu 175 Menschen täglich. Die Zahl der zivilen Opfer stieg 2017 um zwanzig Prozent, während die Zahl der getöteten Polizisten um 4,9 Prozent auf 367 fiel. Die Mehrheit der Morde findet im Rahmen der organisierten Kriminalität hinsichtlich einer Zunahme von Streitigkeiten zwischen rivalisierenden Banden und bei polizeilichen Interventionen in Konfliktgebieten statt. Das Land verzeichnet insgesamt 30,8 Morde pro 100.000 Einwohner. Die Zahlen zur Gewalt variieren je nach Gebiet. In São Paulo, dem reichsten und bevölkerungsreichsten Bundesstaat, gab es im vergangenen Jahr 10,7 Morde pro 100.000 Einwohner. In Rio Grande do Norte, einer der ärmsten Regionen, 68/pro 100.000 Einwohner.
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