Kein Gas für die Einäscherung: Wenn selbst der Tod zur Herausforderung wird

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Der Mangel an Holz und Metall für Särge und Zement für die traditionelle Grabstätte führt dazu, dass immer mehr Venezolaner ihre Verstorbenen einäschern lassen (Foto: Bogota.gov)
Datum: 06. Dezember 2018
Uhrzeit: 15:26 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Venezuela zeigt sich die Hybris einer Planwirtschaft. Leergefegte Supermarktregale, der Internationale Währungsfonds „IWF“ rechnet für 2019 mit einer Inflation von zehn Millionen Prozent. Ein unfähiges und kriminelles Links-Regime hat dafür gesorgt, dass es sogar Schlangen vor den Zapfsäulen des erdölreichsten Landes der Welt gibt. Kaum funktionstüchtige Raffinerien, der unvermeidbare Staatsbankrott wird lediglich durch Kredite aus Russland und China hinausgezögert. Der Mangel an Holz und Metall für Särge und Zement für die traditionelle Grabstätte führt dazu, dass immer mehr Venezolaner ihre Verstorbenen einäschern lassen. Die Feuerbestattung wird inzwischen ebenfalls zum Problem. Da kein Gas für die Einäscherung zur Verfügung steht, beträgt die Wartezeit bis zu zehn Tage.

Viele Friedhofsverwaltungen können die Einäscherung in ihren Krematorien nur noch temporär anbieten. Der gescheiterte „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ hat dazu geführt, das trotz riesiger Energiereserven des OPEC-Mitgliedslandes fast kein Erdgas zur Verfügung steht. Einige Krematorien werden mit Propangas betrieben, die Kosten für die Einäscherung sind in der westlichen Stadt Barquisimeto in nur einer Woche um 108 Prozent gestiegen.

Gladys Gonzalez (52), Anwältin in Maracaibo, hat vier Tage gewartet um ihre Mutter zu verbrennen. Sie starb im Alter von 72 Jahren, nachdem sie keine Antibiotika zur Behandlung einer Mageninfektion bekam. „Niemand verdient so viel Leid“, so Gonzalez auf dem Friedhof von Maracaibo.

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