Fall Odebrecht: Zweiter Zeuge tot in Kolumbien aufgefunden – Update

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Odebrecht ist in den größten Bestechungsskandal Lateinamerikas verwickelt (Foto: Archiv)
Datum: 28. Dezember 2018
Uhrzeit: 09:29 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Rafael Merchán, ehemaliger kolumbianischer Minister für Transparenz und ehemaliger Konsul in London, wurde am Donnerstag (27.) in seiner Wohnung in Bogotá tot aufgefunden. Er ist der zweite Zeuge im Fall Odebrecht, der unter ungeklärten Umständen gestorben ist. Merchán wollte im Prozess um den Bestechungsskandal des brasilianischen Multis in Kolumbien zugunsten von Luis Fernando Andrade, dem ehemaligen Direktor der National Infrastructure Agency (ANI), aussagen. Die ANI ist eine kolumbianische Regierungsbehörde, die zum Verkehrsministerium gehört und für Konzessionen im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften für Planung, Bau, Instandhaltung, Betrieb und Verwaltung der Verkehrsinfrastruktur in Kolumbien zuständig ist.

Merchán sagte auch im Prozess vor der Generalstaatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Gouverneur von Sucre, Julio Guerra Tulena, aus. Darüber hinaus deckte er ein Korruptionsnetzwerk in einer dem Innenministerium von Kolumbien angeschlossenen Behörde auf (Unidad Nacional de Protección), in dem mehrere Beamte mit Einzelpersonen zusammengearbeitet hatten und mindestens 600 Millionen US-Dollar aus dem Budget dieser Behörde unrechtmäßig „verteilten“. Kolumbiens ehemaliger Präsident Juan Manuel Santos bekundete seine Solidarität mit der Familie des ehemaligen Ministers und beklagte dessen Tod.

Update, 8. Januar

„Obwohl der Abschlussbericht des forensischen Instituts vom Ministerium für Justiz noch nicht veröffentlicht ist, wurde uns bereits bestätigt: die Ursache für den Tod von Rafael Merchán war eine Zyanidvergiftung“, bekräftigte ein Verwandter auf „WhatsApp“.

Update, 10. Januar

Die kolumbianische Staatsanwaltschaft bestätigte am Mittwoch (9.), dass es sich um „Selbstmord mit Zyanid“ gehandelt hat.

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  1. 1
    Peter Hager

    Den Posten eines Ministers für Transparenz wollte ich in keinem Land der Welt ausüben, auch nicht in Deutschland. Nicht nur bei der Vergabe öffentlicher Bauauftrage, auch in vielen anderen Bereichen ist Transparenz unerwünscht. Und wer auch nur laut darüber nachdenkt, den einen oder anderen Schleier zu lüften, lebt gefährlich.

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