Eine Untersuchung der ehemaligen venezolanischen Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz zeigt, dass das brasilianische Bauunternehmen Odebrecht zwischen 2006 und 2014 mehr als 630 Millionen Reais (173 Millionen US-Dollar) an Bestechungsgeldern und illegaler Wahlkampffinanzierung an venezolanische Politiker gezahlt hat. Laut der renommierten Zeitung „Estado de São Paulo“, die sich auf die Recherchen der 2017 ins Ausland geflohenen Díaz beruft, ging das Geld sowohl an die Führer der „Chavistas“ als auch an die Oppositionsparteien.
Demnach hat der Konzern 2013 mehr als 110 Millionen Reais (rund 30 Millionen US-Dollar) für die Wahlkampagne des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro bereitgestellt. Im Gegenzug erhielt Odebrecht mehr als ein Dutzend öffentliche Bauaufträge. Der Untersuchung zufolge war der Vermittler zwischen Odebrecht und Maduro der Koordinator der Präsidentschaftskampagne, Américo Alex Mata García.
Ebenfalls soll der ehemalige Gouverneur und Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles von diesen irregulären Transfers profitiert haben. Nach dem Geständnis, das der ehemalige Direktor von Odebrecht in Venezuela, Euzenando de Azevedo, vor der Justiz abgelegt hat, wurden für seine Kampagne im Jahr 2012 rund 15 Millionen US-Dollar bereitgestellt.
Odebrecht ist in den größten Korruptionsskandal Lateinamerikas verwickelt. Die im Jahr 2014 eingeleitete Untersuchung der Operation Lava Jato ergab, dass der Konzern Hunderte Millionen von US-Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt hat.
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