Brasilien beschuldigt Kuba für „Aufrechterhaltung der Diktatur Maduros“

minister

Ernesto Araújo (51) wurde in Porto Alegre geboren und studierte Literaturwissenschaft (Foto: Valter Campanato / Agência Brasil)
Datum: 08. Februar 2019
Uhrzeit: 07:39 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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Angesichts des eskalierenden Machtkampfs zwischen Links-Diktator Nicolás Maduro und dem Interimspräsident Juan Guaidó in Venezuela hat sich die Europäische Union erneut für eine friedliche Beilegung des Konflikts ausgesprochen. Eine Kontaktgruppe, bestehend aus Vertretern der EU, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden, Großbritannien, Bolivien, Costa Rica, Ecuador und Uruguay, forderte freie Präsidentschaftswahlen und rief zu einer „friedlichen, politischen, demokratischen und rein venezolanischen Lösung“ der Staatskrise auf. Inzwischen blockiert das Maduro-Regime Hilfslieferungen an das darbende Volk und verfolgt damit eine perfide Strategie, die lediglich seine Macht sichern soll. Brasiliens Außenminister Ernesto Araujo gab am Donnerstagabend (7.) Ortszeit bekannt, dass die Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro „völlig“ mit der Ansicht der Vereinigten Staaten übereinstimmt, dass Havanna die Demokratie in Venezuela negativ beeinflusst. „Kuba ist ein großer Teil des Problems“, so der Minister.

Araújo beschuldigte Kuba für „die Aufrechterhaltung der Maduro-Diktatur“ in Venezuela und stellte fest, dass Caracas „Unterstützung für Havanna Teil des Problems“ und zu berücksichtigen ist. Nach seinen Worten muss dieses Problem angegangen werden. „Wahrscheinlich würde Maduro nicht mehr an der Macht sein, wenn er nicht von den kubanischen Truppen in Venezuela unterstützt würde. Daher ist dies ein großer Teil des Problems. Es ist sehr bedauerlich, dass Kuba ein solches Regime unterstützt“.

US – Vizepräsident Mike Pence sprach bei einer Veranstaltung in Miami davon, dass Maduro die Unterstützung der Venezolaner verloren hat. „Nun verliert Maduro auch die Unterstützung des Militärs. Er hält sich allerdings mit Hilfe, die er vom kommunistischen Kuba erhält, noch an der Macht. Es ist Zeit , Venezuela von Kuba zu befreien“, so Pence.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Peter Hager

    „Es ist sehr bedauerlich, dass Kuba ein solches Regime unterstützt“
    Was soll das denn? Kuba ist selber ein solches System!

    • 1.1
      Gringo

      Stimmt!

  2. 2
    noesfacil

    [Brasiliens Außenminister Ernesto Araujo gab am Donnerstagabend (7.) Ortszeit bekannt, dass die Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro „völlig“ mit der Ansicht der Vereinigten Staaten übereinstimmt, dass Havanna die Demokratie in Venezuela negativ beeinflusst. „Kuba ist ein großer Teil des Problems“, so der Minister].
    Hay que novedad!
    Der Herr AM-Brasilien ist ja wirklich ein Blitzmerker!!!
    Oder anders formuliert, Cuba, in seiner augenblicklichen Form und Verfassung hat keine Chance zu überleben, ohne venezolanische (Öl)- Unterstützung. Daher werden die Cubaner alles und mit allen erdenklichen Mitteln daran setzen, das Maduro- System so lange wie es nur irgend geht an der Macht zu halten, so einfach ist das.
    Und Hr. Hager, (alias Martin Bauer) was Cuba für ein System ist oder hat steht hier nicht zur Debatte und ist auch Sache der Cubaner und gehört in deren innere Angelegenheiten. Wenn diese sich allerdings an Interventionismus beteiligen ist dies klar zu verurteilen und zu bekämpfen. Dies gilt aber gleichsam für alle Interventionisten, auch für diejenigen aus Ihrer geistige Verwandtschaft.

  3. 3
    Thor

    ein wirksames Mittel gegen die kubanische Pest wäre ein internationaler Verzicht auf den Urlaubsort „Kuba“. Das und nichts anderes würde die dortige Regierung bzw. Bevölkerung auf den Boden der Tatsachen bringen und das Problem Venezuela von selbst lösen. Und wenn die venezolaner selbst Manns genug wären, hätten sie schon längst die Ölpipelines der Tankerbeladestellen in Schutt und Asche gelegt. Aber es ist so schön unmündig zu sein…Es kommt ja bald der nächste CLAP, der nächste bono auf die tarjeta patria…

    • 3.1
      noesfacil

      @Thor: der Tourismus ist nicht das wesentliche Thema. Den gab´s auch schon lange vor den venezolanischen Öllieferungen und funktionierte recht gut. Der „Boom“ Cuba begann mit der massiven Öl- Unterstützung und dem Ausbau einer wirklich gigantischen Raffinerie, als joint venture zwischen PDV ./. CUPET an der Bucht von Cienfuergos, Seit dem gibt´s auf Cuba keine apagones mehr und Benzin ist auch überall natürlich gegen CUC verfügbar.
      Und auch da haben Sie leider mit Ihrem Kommentar nicht ganz Unrecht;- wenn die Venezolaner mehr „cojones“ hätten und nicht so unglaublich opportunistisch wären, dann hätte sich die Sache mit den cubanischen „Beratern“ längst erledigt.
      Meine Gegenfrage lautet trotz alledem, was wir hier so schon im gemütlichen Stübchen theoretisieren,…. Sind Sie bereit Ihr Leben deswegen auf´s Spiel zu setzen?

  4. 4
    Auggie Wren

    Die Unterstützung Venezuelas ist für Kuba enrgiepolitisch und wirtschaftlich überlebenswichtig. Leider hat die US-Politik es nie geschafft, eine taktisch kluge Politik gegenüber Kuba einzuläuten. Jede US-Sanktion wird Kuba nur noch tiefer an Länder wie China und Russland binden, die auch dann einspringen werden, wenn Venezuela fällt, um ihren Einfluss zu vergrößern. An der politischen Polarisierung hat die US-Politik einen sehr sehr großen Anteil!
    Auch wenn klar ist, dass anstelle Kubas Regime eine Demokratie her muss, die bisherige Politik hat Kubas Widerstandsfähigkeit nur heraus gefordert und die Ausrichtung auf China und Russland nur Vortrieb gegeben. Eine schrittweise Mäßigung und Entspannung der Diktatur und Fortschritte in Richtung Demokratie durch Handel, Kultur und Politik zur Schaffung von Abhängigkeiten zu erreichen, auf die Idee kommt man in Washington gar nicht. So viele Chancen vertan! Wenn man sich in der kubanischen Bevölkerung umhört, trotz Ausrichtung ‚gen Westen, die „Revolution“ stellt nahezu niemand in Frage.

    • 4.1
      noesfacil

      Bravo, brillante Darstellung der Realität.
      Sehe nicht nur ich, sondern die meisten Realisten genau so. Auf diese Weise hätte man in dieser Hemisphäre zahllose Probleme längst beseitigt, allen würde es letztlich besser gehen und auch das Thema des Chavismus hätte es so nie gegeben.
      Leider haben immer noch und immer wieder dumme verbohrte, rückwärts gekehrte Betonköpfe, Revanchisten und Reaktionäre auf allen Seiten das Sagen und verhindern Fortschritt und befördern Populismus.
      Aber was glauben Sie, wie viele Linke rückwärts gekehrte Betonköpfe, Revanchisten und Reaktionäre ich z.B. auf meinen seit Jahrzehnten andauernden Reisen auf Cuba ich getroffen habe? Es sind mind. genau so viele wie in der sog. westlichen Hemisphäre.
      Warten Sie mal den „shitstorm“ ab, welcher sogleich hier über uns hereinbrechen wird, lustig!

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