Geht es nach der amtierenden Premierministerin Theresa May, wird Großbritannien am 29. März 2019 als erstes EU-Mitglied die Union verlassen. Ob es ein Austrittsabkommen geben wird oder es zu einem ungeregelten Brexit kommen wird, darüber entscheiden die Verhandlungen der nächsten Wochen.
Die Briten selbst haben ihren Blick nach Lateinamerika bereits geöffnet, wie unter anderem die Reise des Außenministers Boris Johnson nach Peru, Argentinien und Chile im vergangenen Jahr gezeigt hat. Von einer Stärkung der Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königsreich und den lateinamerikanischen Ländern war die Rede, und ein Blick auf die bisher niedrigen Import- und Exportzahlen zeigt, dass es für die UK nach dem Brexit viel Potenzial für Investitionen in den Handelsraum gibt. Vertreter der Regierungen von Mexiko und Brasilien haben bereits ihr Interesse an einem Ausbau der Handelsbeziehungen bekundet. Der brasilianische Finanzminister hatte bereits 2017 die Bereitschaft seines Landes zu bilateralen Gesprächen mit dem vereinigten Königreich erklärt. Die Möglichkeit bilateraler Freihandelsabkommen steht also in Aussicht und wird nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU in greifbare Nähe rücken.
Mit Blick auf den globalen Markt schaut Großbritannien auf die großen Freihandelsmärkte in Lateinamerika. Mercosur und die Pazifik-Allianz, die die großen lateinamerikanischen Märkte in freiem Handel miteinander verbinden, werden für die Briten besonders interessante Partner sein, wenn es darum geht, nach dem Brexit neue Freihandelszonen zwischen der UK und Lateinamerika zu schaffen. Denn eines ist sicher: Die Briten drängen darauf, ohne Auflagen des europäischen Staatenbundes selbstbestimmt in den globalen Markt einzusteigen, werden mit dem EU-Austritt aber auch die Kraft der gemeinsamen europäischen Handelszone hinter sich lassen. Um global mitspielen zu können, wird man sich rasch jenen wirtschaftsstarken und aufstrebenden Handelsräumen zuwenden, in denen für beide Seiten viel Entwicklungspotenzial und Kapital steckt. Für die Briten wäre es nach dem Brexit eine ideale Gelegenheit, neu in lang vernachlässigte Partnerschaften zu investieren.
Denn ein Grund der Stagnation lag auch in den zähen Verhandlungen der EU mit den lateinamerikanischen Freihandelszonen. Ein Abkommen mit Mercosur ist bisher an die Auflagen der EU vor allem im Agrarsektor gescheitert. Die Briten waren dabei nicht die treibende Kraft und ohne die EU könnte Großbritannien natürlich unabhängig in die Verhandlungen gehen. Für die Briten ist Lateinamerika ein riesiger Markt, und mehrere lateinamerikanische Staaten besitzen reiche Mineral- und Metallvorkommen, auf die der Technologiesektor angewiesen ist. Bolivien, Chile und Argentinien besitzen einige der größten Lithiumvorkommen weltweit und sind mit Blick auf die bevorstehende Energiewende integraler Bestandteil des innovativen Energiesektors. Großbritannien wird auch nach dem Brexit den Zustand haben, dass die momentanen Richtlinien in Wirtschaft und Handel denen der EU entsprechen. Während also Großbritannien die Handelsbeziehung mit den Nachbarstaaten auf dem Kontinent aufrechterhalten und will, wird man dort gleichzeitig den Blick nach Lateinamerika richten. Die Chancen stehen gut, dass das Vereinigte Königreich nach dem Brexit wie ein Scharnier zwischen Lateinamerika und Europa agieren kann und eine engere Beziehung zwischen den Kontinenten ermöglicht.
Wer daher jetzt in die britische Wirtschaft investiert, kann die Chancen des Brexit am Finanzmarkt nutzen, sollte sich dabei aber auf einen in Großbritannien ansässigen Broker verlassen. Für Informationen zu dem britischen Plus500 Forex- und CFD-Broker siehe hier. Dort findet man einen guten Überblick über die Vorteile für Privatkunden des 2008 gegründeten Online-Anbieters, der weltweit aktiv ist und von der britischen Finanzaufsichtsbehörde beaufsichtigt wird.
Britische Industriezweige mit Zukunftspotential
Der digitale Technologiesektor gehört in Großbritannien zu den wachstumsstärksten Industriezweigen. London ist nach Silicon Valley einer der bestvernetzten Standorte weltweit. Dass die sogenannte Financial Technology (kurz Fintech), also Instrumente zur Verbesserung und Automatisierung finanzieller Aktivitäten, an einem der größten Börsenplätze weltweit boomt, ist keine Überraschung. Insbesondere im Bankensektor versprechen sich die britischen Fintech-Unternehmen großes Wachstumspotenzial. Dazu gehören auch IT-Unternehmen, die Dienstleistungen in den Bereichen digitale Sicherheit und automatisierte Managementstrategien für Unternehmen im Finanzsektor anbieten.
Britische Biotechnologie-Unternehmen gehören zu den Marktführern. In Großbritannien wird jährlich weiter über 1 Milliarde Pfund in Biotech-Firmen in den Bereichen Agrarwirtschaft, Industrie und Medizin investiert. Viele Unternehmen haben Ihren Firmensitz in London, die Stadt gehört zu den europaweit noch immer größten Standorten. Durch die Nähe zu den führenden Forschungszentren in Oxford und Cambridge ist in diesem Sektor auch nach dem Brexit ein größeres Wachstum zu erwarten.
Auch die Bauwirtschaft und das Ingenieurswesen gehören zu den entwicklungsstarken Sektoren, die den britischen Arbeitsmarkt ankurbeln und Investment-Möglichkeiten schaffen werden. Großprojekte wie die Bahnschnellfahrtstrecke High Speed 2, die zwischen London und Birmingham mit Verbindungen nach Leeds und Manchester mit einer Inbetriebnahme für 2025 geplant ist, und das Bauprojekt am Londoner Flughaften Heathrow werden das Wachstum im britischen Bausektor in den kommenden Jahren fördern.
Insgesamt bietet die Kooperation von Großbritannien und lateinamerikanischen Ländern großes Potenzial für die Zukunft nach dem Brexit. Während die EU als Block ein harter Verhandlungspartner ist, dürfte sich Großbritannien nach dem Brexit als deutlich verhandlungsbereiter erweisen, was Lateinamerika nur zu Gute kommen kann.
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