„26. CineLatino“ und „16. CineEspañol“

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Vom 10. bis 17. April 2019 bietet die bundesweit bedeutendste Plattform für spanisches und lateinamerikanisches Kino in vier Städten Baden-Württembergs einen Überblick über das aktuelle Autorenkino dieser Länder (Foto: CINELATINO)
Datum: 27. März 2019
Uhrzeit: 12:12 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Vom 10. bis 17. April 2019 bietet die bundesweit bedeutendste Plattform für spanisches und lateinamerikanisches Kino in vier Städten Baden-Württembergs einen Überblick über das aktuelle Autorenkino dieser Länder. Der Länderschwerpunkt Costa Rica gibt Einblick in eines der friedlichsten und glücklichsten Länder dieser Welt. Thematisch widmet sich die aktuelle Ausgabe des Festivals dem Widerstand gegen autoritäre Regime in Lateinamerika.

Länderschwerpunkt: Costa Rica

Frauen stehen sowohl vor als auch hinter der Kamera im Mittelpunkt beim diesjährigen Länderschwerpunkt. Darunter El despertar de las hormigas von Antonella Sudasassi Furniss, der seine Premiere auf der Berlinale hatte, über Isa, die von ihrem Umfeld mit Pflichten und Anforderungen überhäuft den ersten Schritt in die Selbstbestimmung wagt. Auch andere Produktionen verfolgen Frauen auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit. In Viaje (Paz Fábrega) geht Luciana spontan auf Reisen mit Zufallsbekanntschaft Pedro und diskutiert mit ihm über ihre Erwartungen an das Leben und ihre Vorstellungen von Liebe. Der humorvolle Tanzfilm El baile de la Gacela von Iván Porras stellt tanzbegeisterte Senior*innen und einen 72-jährigen Ex-Fußball-Profi in den Mittelpunkt.

Themenfokus: Widerstand und Resilienz

Autoritäre Regime waren bzw. sind in vielen Ländern Lateinamerikas an der Macht. Die Filme des Fokus zeigen, wie sich Einwohner*innen verschiedener Länder politisch organisieren und welche große Widerstandsfähigkeit sie aufbringen. Der digital restaurierte Klassiker Nuestra voz de tierra, memoria y futuro (Marta Rodríguez und Jorge Silva) thematisiert den Kampf der Indigenen in Kolumbien gegen Landraub und jahrhundertealte Unterdrückung. In Algo mío (Jenny Hellmann, Regina Mennig) entdecken 30 Jahre nach der Diktatur in Argentinien die Kinder damals Verfolgter ihre wahre Identität – sie wurden als Babys geraubt. Salsa-Ikone Rubén Blades wuchs unter der Diktatur in Panama auf, bevor er in die USA auswanderte. Später trat er als Präsidentschaftskandidat in Panama an und nutzte auch seine Musik, um sich politisch zu äußern (Yo No Me Llamo Rubén Blades von Abner Benaim).

Filmhighlights

Das humorvolle Porträt einer chaotischen Großfamilie wird das Festival in Tübingen eröffnen: in Muchos hijos, un mono y un castillo verfolgt Gustavo Salmerón wie seine Mutter ihre drei Lebensziele verwirklicht hat: viele Kinder, ein Affe und ein Schloss. Weitere Highlights im Programm des CineEspañol sind der Spielfilm Staff Only von Neus Ballús, in dem die 17-jährige Marta einen Blick hinter die Scheinwelt des Tourismus in Senegal wirfst oder der Dokumentarfilm El silencio de otros (Almudena Carracedo und Robert Bahar), der die Folgen der unaufgearbeiteten Franco-Diktatur in Spanien zeigt, wo Täter und Opfer Tür an Tür leben.

Bei CineLatino finden sich Highlights wie der preisgekrönte Anti-Historienfilm Zama (Lucrecia Martel), eine ironische Betrachtung der europäischen Kolonialherren; in Petit frère (Roberto Collio, Rodrigo Robledo) wird dagegen die Migration von Haitianer*innen in Chile mit einer Marsmission verglichen; Retablo (Álvaro Delgado-Aparicio L.) zeigt, wie in den Anden von Peru eine innige Vater-Sohn-Beziehung auf die Probe gestellt wird.

Open Festival Space

Mit dem Open Festival Space verlässt das Festival wieder die Kinosäle und wird – dieses Jahr zentral in der Collegiumsgasse 6 in Tübingen – vor und nach den Kinovorstellungen einladen zu Film- und Musikprogramm, kulinarischen Köstlichkeiten und Getränken aus Mexiko.

WETTBEWERB

Folgende Filme konkurrieren um den mit 1.000 Euro dotierten Tübinger Publikumspreis Premio del Público Vivat Lingua! – gestiftet von den Sprachtrainingsprogrammen Vivat Lingua!:

Belmonte (Uruguay/Mexiko/Spanien 2018) von Federico Veiroj
El despertar de las hormigas (Costa Rica/Spanien 2019) von Antonella Sudasassi Furniss
La Camarista (Mexiko 2018) von Lila Avilés
Petit frère (Chile 2018) von Roberto Collio, Rodrigo Robledo
Retablo (Peru/Deutschland/Norwegen 2017) von Álvaro Delgado-Aparicio L.
Staff Only (Spanien/Frankreich 2019) von Neus Ballús
Trote (Spanien/Litauen 2018) von Xacio Baño
Viaje al cuarto de una madre (Spanien 2018) von Celia Rico Clavellino

VERANSTALTER

Das Festival wird von den Filmtagen Tübingen e.V. in Zusammenarbeit mit Vereinigte Lichtspiele Tübingen, Delphi Arthaus Kino Stuttgart, Club Voltaire Tübingen, dem Dachverband der Lateinamerikanischen Vereine Stuttgart und dem Kommunalen Kino in Freiburg veranstaltet.

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