Die brasilianische Regierung hat am Donnerstag (4.) ihre Absicht zum Ausdruck gebracht, die Bauarbeiten des Atomkraftwerks Angra 3 im Bundesstaat Rio de Janeiro wieder aufzunehmen und abzuschließen. Der Bau war 2015 nach Feststellung einer Reihe wirtschaftlicher Abweichungen gestoppt worden, die Unregelmäßigkeiten waren auch der Grund für die Verhaftung des ehemaligen Präsidenten des Landes Michel Temer und des ehemaligen Ministers für Bergbau und Energie Wellington Moreira Franco am 21. März dieses Jahres. Die beiden Politiker werden zusammen mit anderen Personen in drei Fällen wegen Korruption, Geldwäsche und Unterschlagung rund um Angra 3 beschuldigt.
Brasiliens Minister für Bergbau und Energie, Admiral Bento Albuquerque, bekräftigte, dass das Atomkraftwerk eine wichtige Rolle im nationalen System spielen wird und mit einer Nennleistung von 1.405 MW in das brasilianische Elektrizitätsnetz eingebunden werden soll. Die weiteren geplanten Arbeiten am Reaktor sind allerdings von einem komplexen Entscheidungsprozess abhängig und die Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro hat bereits die ersten Schritte in diese Richtung unternommen. Demnach beabsichtigt Brasília die Arbeiten im Jahr 2020 wieder aufzunehmen und die Anlage im Jahr 2026 in Betrieb zu nehmen.
Rund sechzig Prozent der Anlage sind bereits fertiggestellt und bis zur Vollendung sind geschätzte Investitionen von etwa fünfzehn Milliarden Reais (3,9 Milliarden US-Dollar) erforderlich. Die Regierung wird internationale Partner suchen, um die Arbeiten abzuschließen. „Wir haben keine Einschränkung, ob der Partner ein Unternehmen oder ein Konsortium ist. Das Wichtigste ist, je mehr Technologie sie einbringen, desto besser“, so der Minister.
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