Hamburger Zollbeamte kontrollierten in der vergangenen Woche mehrere Container auf einem Frachtschiff. Dabei geriet auch ein mit Reissäcken beladener Container ins Visier. Auf den Reissäcken befanden sich insgesamt 17 Reisetaschen, die mit rund 440 Kilogramm Kokain gefüllt waren. Der Container war in Montevideo (Uruguay) verladen worden und sollte über Hamburg und Antwerpen nach Freetown (Sierra Leone) verbracht werden. Die Sporttaschen hätten im sogenannten Rip-Off-Verfahren weitertransportiert werden können.
Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall werden durch das Zollfahndungsamt Hamburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg geführt. Oliver Bachmann, Pressesprecher des Hauptzollamts Hamburg, und Frank Nielsen, Pressesprecher des Zollfahndungsamts Hamburg, sind sich einig: „Mit diesem Aufgriff ist dem Zoll ein empfindlicher Schlag gegen die internationale Rauschgiftkriminalität gelungen. Den Druck gegen den Drogenschmuggel werden wir weiterhin hochhalten.“
Bei dem sogenannten Rip Off wird Schmuggelware in Sporttaschen oder ähnlichen Behältnissen in Seecontainern hinter den Containertüren platziert, um diese im Zielland täterseitig zügig entnehmen zu können. Hierfür ist lediglich ein unbemerktes Öffnen des Containers erforderlich, um an das Schmuggelgut zu gelangen. Die eigentliche Ladung des Containers muss täterseitig nicht angetastet werden.
Update, 3. September
In Uruguay wurde der 32-jährige Martín Mutio Ballester Molina wegen der im Hamburger Hafen gefundenen 4,5-Tonnen-Ladung in Untersuchungshaft genommen. Der Geschäftsmann, der mit einer anerkannten Winzerfamilie in Uruguay in Verbindung steht, wird der Unterstützung des illegalen Drogenhandels angeklagt.
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