Der in den größten Korruptionsskandal Lateinamerikas verwickelte brasilianische Konzern „Odebrecht“ erholt sich von der „Operação Lava Jato“ und erhält wieder Aufträge aus dem Ausland. Im Zentrum der Projekte stehen wiederum Lateinamerika und Afrika, obwohl auch in Florida (USA) Aufträge verbucht wurden. Einer der wichtigsten aktuellen Unterschiede zu Vergangenheit ist, dass der Konzern nicht mehr von der Nationalbank für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (BNDES) unterstützt wird, die bis 2015 den Export von Ingenieurdienstleistungen und -werken finanzierte.
In den letzten Monaten hat „Odebrecht“ die Aufträge für Arbeiten im Hafen und Flughafen von Miami (Florida), sowie andere Projekte in Panama, der Dominikanischen Republik und Angola erhalten. Bereits im vergangenen Jahr konnten Ausschreibungen in Guinea und Costa Rica gewonnen werden. Das Unternehmen hatte mit der Justiz in Brasilien, den USA, Schweiz, Panama, der Dominikanischen Republik, Guatemala, Ecuador, Peru, Argentinien, Mexiko, Kolumbien und Angola sogenannte Kronzeugen-Abkommen unterzeichnet, zahlte hohe Geldbußen und arbeitete mit den Behörden zusammen.
Vor der „Operação Lava Jato“ war Odebrecht in bis zu 16 Geschäftsbereichen tätig, wobei der Hauptsektor „Bau“ mit insgesamt 200.000 Mitarbeitern und einem Geschäftsportfolio von rund dreißig Milliarden US-Dollar war. Derzeit ist das größte Bauunternehmen in Brasilien in sechs Bereichen tätig und beschäftigt weniger als 100.000 Mitarbeiter.
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