Die politische und wirtschaftliche Krise im rohstoffreichen Venezuela treibt immer mehr Menschen in die Flucht. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und der UN-Flüchtlingsorganisation (UNHCR) haben bereits rund vier Millionen ihr Heimatland verlassen – ein Problem für die ganze Region. Wer in diesen aufgewühlten Tagen mit den Menschen in Venezuela redet, hört die immer gleichen Erzählungen von Migration, Exil, Wut auf das Regime und von der Suche nach Perspektiven. Inzwischen hat fast jeder Venezolaner einen Verwandten oder Bekannten „draußen“, die größte Massenflucht in der jüngeren Geschichte Lateinamerikas ist die stille Seite des Dramas in Venezuela. Am Dienstag (12.) gab die venezolanische Opposition bekannt, dass erneut ein Boot mit Flüchtlingen vermisst wird.
Laut dem Abgeordneten Luis Stefanelli war das Boot mit etwa 32 Flüchtlingen unterwegs nach Curaçao. Das Wasserfahrzeug hatte am 7. Juni von der Küste von Falcon Staat (Nordwesten) abgelegt und wird vermisst. „Die Überfahrt dauert in der Regel etwa acht Stunden und wir befürchten inzwischen das Schlimmste. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Boot gesunken ist“, so Stefanelli. Er bedauert dass „Schweigen“ des Regimes, Rettungsaktionen oder Hilfe für die Angehörigen findet nicht statt. Nach seinen Worten flüchten rund 100 Personen pro Woche vor der Krise in ihrem Land und zahlen für die oftmals sehr gefährlichen Überfahrten auf verschiedene Inseln der Karibik etwa 400 US-Dollar pro Person.
Leider kein Kommentar vorhanden!