Die Holdinggesellschaft „Odebrecht SA“ wird unter dem wachsenden Druck der Gläubiger am Montag (17.) Insolvenz anmelden. Dies berichtet das brasilianische TV und bezieht sich auf Aussagen von Personen mit direkter Kenntnis der Angelegenheit. Das Unternehmen ist demnach bestrebt, achtzig Milliarden Reais (20,5 Milliarden US-Dollar) an Schulden, Garantien und Darlehen einer Gruppe von Gläubigern, zu denen brasilianische Banken und Inhaber ausländischer Anleihen gehören, zu schützen. Dies wäre die größte Unternehmensinsolvenz in Brasilien und Lateinamerika, die über den Schulden des Telekommunikationsunternehmens „Oi SA“ in Höhe von 19 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 liegt.
Ein Vertreter des Unternehmens in Salvador, Bahia, lehnte eine Stellungnahme ab. Die brasilianische Zeitung „Valor Economico“ berichtete erstmals am Montagmorgen (Ortszeit) über den möglichen Zeitpunkt der Insolvenzerklärung. Das Konglomerat hat Mühe, sich von den Folgen der Korruptionsuntersuchungen im Fall „Lava Jato“ in Brasilien zu erholen. Die 2014 eingeleiteten Ermittlungen stoppten die Bauindustrie, da der Zugang zu Regierungsprojekten gesperrt und Führungskräfte inhaftiert wurden. Odebrecht zahlte in anderen lateinamerikanischen Ländern Bußgelder in Millionenhöhe und das Portfolio an neuen Projekten hat sich verringert, was die Krise noch verschärft.
Update, 18. Juni
Odebrecht einigte sich mit der brasilianischen Justiz auf einen Plan zur Neuverhandlung von Schulden in Höhe von mehr als 13 Milliarden US-Dollar zur vorläufigen Vermeidung der Insolvenz.
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