Venezuela wird von einer anhaltenden Dürre heimgesucht. Viele Stauseen des südamerikanischen Landes sind bereits ausgetrocknet oder führen kaum noch Wasser. Die Kraftwerke des Landes können mittlerweile nur noch 50 Prozent des Energiebedarfs liefern. Die Regierung um Hugo Chavez greift daher zu drastischen Massnahmen. Während den nächsten sechs Monaten soll jeweils für achtundvierzig Stunden pro Woche das Wasser rationalisiert werden. Im ganzen Land wird es zusätzlich zu Stromausfällen kommen.
Zum ersten Male ist auch die Hauptstadt Caracas direkt von der andauernden Trockenheit betroffen. In vielen Bezirken gibt es kein Wasser und keinen Strom. Die Krankenhäuser der Stadt werden von Tanklastwagen mit Trinkwasser versorgt.
Venezuelas Präsident Hugo Chavez machte nun die wohlhabende Bevölkerungsschicht für das Problem der Wasserknappheit mitverantwortlich. Seiner Meinung nach verschwenden sie in ihren Swimmingpools gedankenlos kostbares Wasser, welches der armen Bevölkerungsschicht anschließend fehlt. Für die Zukunft kündigte er deshalb eine neue Tarifstruktur für die Berechnung des Wasserverbrauches an. Sozial schwächere Bevölkerungsschichten sollen damit entlastet werden.
Das Gesundheitsministerium des Landes rief die Bevölkerung zeitgleich zur Vorsicht bei der Bevorratung von Wasser auf. Durch unsachgemäße Speicherung kann sich das Dengue-Moskito „Aedes aegypti“ rasant ausbreiten. Sämtliche offenen Gefäße müssen daher verschlossen sein, da die Stechmücke stehendes Wasser als Brutstätte nutzt.