Kooperation muss die Zukunft sein, weltpolitisch wie auch in der Filmbranche. Um der Entwicklung hin zu noch mehr internationaler Zusammenarbeit Nachdruck zu verleihen und zur Unterstützung deutscher Koproduzent*innen, hat das FILMFEST MÜNCHEN in diesem Jahr erstmals den mit 100.000 Euro dotierten CineCoPro Award verliehen. In der neuen Programmsektion waren neun Filme vertreten, deutsche Koproduktionen mit Bangladesch, Brasilien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien und zahlreichen weiteren Ländern. Die international besetzte dreiköpfige Jury, bestehend aus den Produzenten Regina Ziegler, Bero Beyer und Dietmar Güntsche, haben über den Gewinnerfilm entschieden. Der CineCoPro Award 2019 geht an die brasilianisch-deutsche Koproduktion „A vida invisível de Eurídice Gusmão” von Karim Aïnouz, koproduziert von Viola Fügen und Michael Weber (Pola Pandora Filmproduktion).
Regisseur Karim Aïnouz betont die Bedeutung des CineCoPro Awards für ihn: „Ich lebe nun schon seit einigen Jahren in Deutschland und dieser Preis ist in erster Linie eine Würdigung der langjährigen, herzlichen und tiefgehenden Zusammenarbeit mit Viola Fügen und Michael Weber, mit Pola Pandora und The Match Factory. Es ist ein Preis, der die kulturelle und wirtschaftliche Partnerschaft Deutschlands mit der ganzen Welt hervorhebt, in unserem Fall zwischen Deutschland und Brasilien. Einerseits bezeugt dieser Preis die Stärke, Lebendigkeit und Universalität des aktuellen brasilianischen Kinos, gerade zu einer Zeit, in der bedeutende Instrumente zur Unterstützung der Filmproduktion in Gefahr sind. Unser Film ist ein Ergebnis dieser bedenklichen Zustände. Andererseits hebt dieser Preis hervor, dass das deutsche Kino immer internationaler wird – Deutschland wird gerade zu einer zentralen Drehscheibe globaler Filmproduktion.“
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: „Der CineCoPro Award 2019 geht an eine Koproduktion, die ein bekanntes Genre wirksam einsetzt und die auf herausragender Kameraarbeit und ansprechenden schauspielerischen Leistungen aufbaut. Eine emotionale Geschichte, die weitgehend in der Vergangenheit spielt und die es auf eine wunderbare Art und Weise schafft, das Echo der Geschichte im heutigen politischen Klima widerhallen zu lassen, indem sie die Position der Frau in der brasilianischen Gesellschaft beleuchtet.“
Bayerns Sozialministerin Kerstin Schreyer, die den CineCoPro Award stellvertretend für Digitalministerin Judith Gerlach überreichte, betonte: „Wir wollen internationale Spitzenprojekte für Bayern gewinnen und hier feiern. Ich freue mich deshalb sehr, heute zum ersten Mal den neuen vom Digitalministerium geförderten Preis überreichen zu dürfen. Er ist mit 100.000 Euro der höchstdotierte Preis für deutsche Koproduzenten überhaupt und gibt den Gewinnern neuen Spielraum für künftige Filmprojekte.“
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